Botschafter für das Energie sparen:Werben, beraten und koordinieren

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Die Stadt Moosburg hat in ihrem Klimaschutzkonzept festgehalten, mehr Radwege anzulegen und den Service für Besitzer von Elektroautos auszubauen. (Foto: dpa)

Moosburg und Freising leisten sich künftig einen Klimaschutzmanager, der vom Bund mit finanziert wird. In Freising wundert man sich über die Zahl der Kandidaten für diesen Posten - und im Ampertal wird noch diskutiert

Von Katharina Aurich, Freising

Konzepte gibt es genug in Sachen Klimaschutz. Damit die guten Ideen Wirklichkeit werden, stellen Moosburg und Freising jetzt Klimaschutzmanager ein. Die zehn Kommunen, die sich in der Gemeinschaft ILE (Integrierte Ländliche Entwicklung) Ampertal zusammen geschlossen haben, haben zwar auch ein Klimaschutzkonzept erstellt, sie müssen sich jedoch noch einig werden, ob sie auch einen Klimaschutzmanager wollen. Der Bund stellt drei Jahre lang 65 Prozent der Mittel für eine solche Stelle zu Verfügung. Die Antragsteller, Kommunen oder kommunale Zusammenschlüsse, müssen dafür ein Klimaschutzkonzept vorlegen, aber auch jedes Jahr nachweisen, dass sie einzelne Projekte tatsächlich umsetzen.

Die Stadt Moosburg hat sich in ihrem Klimaschutzkonzept verpflichtet, den Energiebedarf zu senken, verstärkt alternative Energien zu nutzen und eine klimafreundliche Mobilität - zum Beispiel mit dem Bau von Radwegen oder einem besseren Service für Elektromobilität - zu stärken. Ähnliche Ziele verfolgen die Stadt Freising und die ILE Ampertal in ihren jeweiligen Klimaschutzkonzepten.

Am schnellsten haben nun die Moosburger die staatliche Förderung genutzt und die Mittel für den Manager beantragt, die Bewerbungsgespräche sind gelaufen und der zukünftige oberste Moosburger Klimaschützer wird dieser Tage seinen Arbeitsvertrag unterzeichnen. Als eine seiner ersten Aufgaben wird er ein Vernetzungstreffen aller am Klimaschutz Interessierten - Vereine oder Firmen - in Moosburg organisieren. Das zweite aktuelle Vorhaben sei die Ausweitung der Solarthermie, erläutert der dritte Moosburger Bürgermeister, Michael Stanglmaier (Grüne).

Der Klimaschutzmanager halte Informationen bereit, welche Fördertöpfe es gibt, um ein Haus mit Solarthermie auszustatten, sowie wo und wie man die Subventionen dafür beantragen könne. Die technische Beratung übernehme die jeweilige Installationsfirma, so Stanglmaier. Der Klimaschutzmanager solle Schnittstelle sein, mit seiner Person für das Thema werben, beraten und koordinieren. Stanglmaier hofft, dass der Moosburger Stadtrat auch bei knapper Kasse im Haushalt Mittel für Klimaschutzprojekte in der Stadt für das kommende Jahr vorsieht. Rund 15 000 Euro jährliche Personalkosten für die Stelle des Managers seien bereits eingeplant, nur nütze die Stelle wenig, wenn es keine Projekte gebe, so Stanglmaier.

In Freising führen die Mitarbeiter der Personalstelle im Moment Gespräche mit den Bewerbern für die Stelle des Klimaschutzmanagers. Es hätten sich erstaunlich viele Kandidaten beworben, berichtet Pressesprecherin Christl Steinhart. Sie gehe davon aus, dass der Fachmann oder die Fachfrau Anfang des kommenden Jahres die Arbeit aufnehme.

Ob es auch für das Ampertal und die ILE so einen Manager geben wird, sei noch völlig offen, bedauert Konrad Springer, Geschäftsführer des Verbundes aus zehn Gemeinden (Attenkirchen, Allershausen, Fahrenzhausen, Kranzberg, Kirchdorf, Zolling, Paunzhausen, Haag, Langenbach und Wolfersdorf). Er würde lieber heute als morgen mit der Beantragung der Fördermittel beginnen, aber "wir sind ein schwerfälliger Dampfer".

Bei ihrem nächsten Treffen werden sich die Bürgermeister erst einmal darüber einigen, ob sie überhaupt einen Klimaschutzmanager möchten. Schließlich koste der die Kommunen auch ein wenig Geld und da sei man eben zögerlich, erklärt der ehemalige Kirchdorfer Bürgermeister. Zumal bei dem aktuell niedrigen Ölpreis und der Bewältigung der Flüchtlingssituation der überregionale Klimaschutz im ILE für die Bürgermeister gerade eine eher untergeordnete Rolle spiele, bedauert Springer.

© SZ vom 11.11.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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