Bilanz:4,6 Prozent weniger Straftaten im Landkreis Freising

Kriminalstatistik wird vorgestellt

6628 Straftaten wurden 2017 im Landkreis Freising registriert - 321 Taten weniger als im Jahr zuvor.

(Foto: dpa)

Die Polizei stellt aber mehr Sachbeschädigungen und Rohheitsdelikte fest. Die Aufklärungsquote beträgt 59,6 Prozent.

Von Peter Becker, Freising

Weniger Straftaten als im vergangenen Jahr hat Günther Gietl, Präsident des Polizeipräsidiums Oberbayern Nord, 2017 im Vergleich zum vorangegangenen Jahr registriert. Der Anteil der Zuwanderer an den verübten Delikten hat allerdings zugenommen. Das ist das Fazit eines Sicherheitsgesprächs, das am Montag im Freisinger Landratsamt stattgefunden hatte. Teilgenommen hatten daran die Dienststellenleiter aus dem Landkreis, Jan Schuster, zuständig für das Sachgebiet Öffentliche Sicherheit im Landratsamt, sowie Landrat Josef Hauner (CSU). Es war das erste Gespräch dieser Art, indem es auch um die Kriminalitätsbelastung des Freisinger Landkreises sowie die aktuelle Entwicklung unter den Zuwanderern ging.

Die Statistik weist dem Landkreis für das Jahr 2017 insgesamt 11 486 Taten zu. Einen Sonderstatus nimmt dabei der Flughafen im Erdinger Moos ein. Der besseren Vergleichbarkeit mit anderen Landkreisen wegen hat das Polizeipräsidium dessen Zahlen herausgerechnet, sodass auf den Landkreis 6628 Straftaten entfallen. Gegenüber dem Jahr 2016 haben sich 321 Taten weniger ereignet, was einen Rückgang von 4,6 Prozent an registrierten Fällen bedeutet. Die Aufklärungsquote beträgt 59,6 Prozent, ein leichter Rückgang um 1,3 Prozent gegenüber 2016. Die Kriminalitätsbelastung beträgt 3770 Straftaten je 100 000 Einwohner. Gietl sieht mit diesen Zahlen die Worte des bayerischen Innenministers Joachim Herrmann bestätigt, der da sagte: "Wer in Bayern lebt, lebt sicher." Dies gelte in besonderem Maße für Oberbayern, fügte der Polizeipräsident im Pressegespräch zur Sicherheitslage des Landkreises hinzu.

Bilanz: Polizeipräsident Günther Gietl und Landrat Josef Hauner haben die Sicherheitslage im Landkreis erörtert.

Polizeipräsident Günther Gietl und Landrat Josef Hauner haben die Sicherheitslage im Landkreis erörtert.

(Foto: Marco Einfeldt)

Mehr Körperverletzungen, weniger Verstöße gegen das Betäubungsmittelgesetz

Mit 1818 Vorkommnissen stieg die Zahl der registrierten Diebstähle leicht an. Besonders sensibel für das Gefühl der subjektiven Sicherheit ist die Zahl der Wohnungseinbrüche, deren Tendenz bei 88 Vorfällen im Vergleich zu 2016 nahezu gleich geblieben ist. Zuwächse registrierte das Polizeipräsidium allerdings bei Sachbeschädigungen sowie Rohheitsdelikten wie Körperverletzungen. Stark rückläufig sind Verstöße gegen das Betäubungsmittelgesetz.

Der Anteil an Zuwanderern an den Straftätern ist gestiegen. Die Polizei registrierte 2017 zwölf Vorkommnisse mit sexuellem Hintergrund. Weitere Straftaten sind Rohheitsdelikte wie Körperverletzungen und das Konsumieren oder Handeln mit Rauschgift. Einsätze in Flüchtlingsunterkünften seien in den Jahren 2015/16 für die Polizei eines besondere Herausforderungen gewesen, erinnerte Landrat Hauner. "Die Zahl der Einsätze ist aber mittlerweile rückläufig", stellte er fest. Gietl begründete die besondere Belastung auch damit, dass zu Streitigkeiten in Unterkünften gleich immer mehrere Streifen führen. Hauner erinnerte daran, dass in den Unterkünften des Landkreises Sicherheitspersonal eingestellt worden sei, was sich als sehr positiv erwiesen habe. "Die Lage normalisierte sich", stellte Hauner fest.

Raser auf der Kreisstraße FS 8 will die Polizei mit "technischem Gerät" stellen

Doch nicht nur Straftaten waren Gegenstand des Gesprächs zur Sicherheitslage. Der Landkreis sucht nach Mitteln und Wegen, der Raserei auf der Kreisstraße FS 8 zwischen Freising und Wippenhausen Einhalt zu gebieten. Ein besonderes Augenmerk liegt dabei auf den Motorradfahrern, die sich dort illegale Rennen liefern. Freisings Polizeidienststellenleiter Ernst Neuner kündigte an, dass auf diesem Streckenabschnitt bei passendem Wetter "technisches Gerät" eingesetzt werde, um die Raser zu stellen.

Ein weiterer Schwerpunkt ist die Jugendverkehrserziehung, zu der die Polizei in die Schulen kommt. Die Kinder müssen dort die Prüfung zum Fahrradführerschein ablegen, sonst dürfen sie nicht mit dem Rad zur Schule fahren. Der Landkreis will für die Ausstattung Geld bereit stellen. "Das ist für die Kinder gleichzeitig der erste Kontakt mit der Polizei", sagte Neuner. Dieser diene dazu, die Scheu vor den Polizisten abzubauen.

Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: