Die drei Bigbands des Freisinger Josef-Hofmiller-, des Dom- und des Camerloher-Gymnasiums haben am Wochenende beim Konzert des Lions-Clubs wieder einmal gezeigt, wie viel Rhythmus und Können in den jungen Musikern steckt. Professionell brachten sie die Zuhörer in der ausverkauften Luitpoldhalle zum Toben - auch die Inszenierung des Konzertabends konnte sich sehen lassen: Die drei Orchester mit insgesamt rund 100 Mitwirkenden wurden abwechselnd von Scheinwerfern angestrahlt, eine beeindruckende Zahl von Musikern, deren Blechblasinstrumente im Licht funkelten.
Bereits das gemeinsame Eingangsstück "Smoke On The Water" machte klar, dass es an diesem Abend keine Sekunde langweilig werden würde. Bereits zu den ersten Takten von "Rock This Town" der Camerloher-Bigband unter ihrem Dirigenten Gunther Fendler begannen die Zuhörer mit den Beinen zu wippen. Von Phil Collins stammte dann das nächste Stück, "Against All Odds", am Alt-Saxofon begeisterte dabei Anja Kirnberger mit einem tiefen, gefühlvollen Sound und perfektem Spiel.
Bevor sich die Scheinwerfer dann auf die Band des Hofmiller-Gymnasiums richteten, griff Moderator Klaus Tiedemann zum Mikrofon. Bereits zum 14. Mal zeigten junge Musiker der Freisinger Schulen bei diesem Konzert-Highlight ihr Können und sorgten regelmäßig für eine volle Luitpoldhalle, sagte er. Doch es gehe nicht nur um den Musikgenuss, sondern auch darum, zu helfen. Denn der Lions-Club setze sich dort ein, wo staatliche Unterstützung aufhöre, erklärte Tiedemann die Intention der Veranstaltung.
Mit dem Überschuss des Konzerts 2017 würden nun der Freisinger Verein Mibikids, der sich für die Integration von Kindern mit Migrationshintergrund einsetze, das Projekt "Klasse 2000", das sich um die Gesundheitsförderung von Kindern kümmere, sowie der Freisinger Rufbus, mit dem Jugendliche nachts sicher von Parties nach Hause kämen, unterstützt. Tiedemann bedankte sich auch bei der Stadt Freising, die jedes Jahr die Veranstaltungshalle kostenlos zur Verfügung stelle und heuer sogar eine neue Licht- und Tonanlage spendiert habe.
Weiter ging es dann mit den jungen Musikern des Josef-Hofmiller-Gymnasiums unter ihrer Dirigentin Marina Bögl, die das Stück "Hit The Bricks" mitgebracht hatten, ein Werk, das traditionellen Swing mit modernem Jazz und Funk kombiniert. Es folgte die Nummer "Blues In The Closet", ein swingender Blues aus den 1950er Jahren, der später dann für Bigbands arrangiert wurde und mit dem die Band ihre ganze Bandbreite und Klangfülle zeigen konnte.
Dirigent Michael Schwarz und seine Dom-Bigband begannen anschließend mit dem Stück "Brass Maschine", das vor allem mit kraftvollem Trompetensätzen begeisterte. Abwechselnd zeigten die drei Bands an diesem Abend die ganze Vielfalt der Bigbandliteratur, die nicht im Gestern verharrt, sondern moderne Stilrichtungen wie Funk, Pop oder Latin mit bewährtem Blues oder Swing mischt.
Vor der Pause griff dann noch Florian Apold zum Flügelhorn und verzauberte das Publikum mit einem gefühlvoll gespielten "Smoke Gets In Your Eyes". Die Camerloher-Musiker hatten noch mehr Highlights mitgebracht, denn im zweiten Teil des Abends sang Xaver Schüll den Song "Fever" so lässig und cool, dass viele Zuhörer mitschnippten, lange applaudierten und pfiffen. Mit dem funkigen "Attitude Dance" zeigten die Musiker, dass sie ihre Einsätze und die Taktung perfekt beherrschten.
Ganz jazzig-groovig wurde anschließend beim "Baby Elephant Walk" der Hofmiller-Band durch die Halle marschiert, fast sah man tatsächlich kleine Dickhäuter vor dem geistigen Auge. Der noch einmal von allen drei Bands gespielte "Tango For Jam Jam" begleitete schließlich die begeistert applaudierenden Zuhörer in den Abend.