Landkreis Freising:Zahl der Flüchtlinge stagniert

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Seit Januar hat sich die Quote der Asylbewerber nach Erkenntnissen des Landratsamts kaum verändert.

Von Alexander Kappen, Moosburg

Die Asylbewerberzahlen im Landkreis Freising haben sich seit Jahresbeginn kaum verändert, derzeit leben hier 2297 Flüchtlinge in 85 Unterkünften. Das berichtete Thomas Fritz, Abteilungsleiter für Kommunales und Soziales im Landratsamt, am Dienstag bei der Bürgermeister-Dienstbesprechung im Moosburger Feuerwehrhaus. Wie der Familiennachzug künftig geregelt werde, sei noch nicht abschließend geklärt, so Fritz. Sollten die Flüchtlingszahlen auf dem derzeitigen Niveau bleiben, sieht man im Landratsamt allerdings keine allzu großen Probleme.

Moosburgs Vizebürgermeister Josef Dollinger (FW) erkundigte sich bei der Versammlung, die Robert Scholz (FW) anstelle des erkrankten Landrats Josef Hauner (CSU) leitete, ob der Familiennachzug "schon angelaufen ist und wie viele Leute man noch erwartet".

Familiennachzug "hält sich in Grenzen"

Im ersten Halbjahr 2016, so teilte eine Mitarbeiterin des Landratsamtes mit, seien fünf Anträge für insgesamt 16 Personen eingereicht worden. Etwas höher waren die Zahlen im Juli und August des laufenden Jahres. In dieser Zeit gingen sechs Anträge ein, von denen 19 potenzielle Nachzügler betroffen sind. Für das restliche Jahr, so hieß es aus dem Landratsamt, rechne man mit neun weiteren Anträgen für etwa 25 Personen, was etwa zwei bis drei Personen pro Antrag entspreche, die in der Regel zu erwarten seien. Alles in allem, sagte die Mitarbeiterin, "hält sich beim Familiennachzug also alles in Grenzen".

Da nach der neuen, seit 1. September geltenden Durchführungsverordnung (DV) Asyl noch kein genaues Procedere geregelt sei, verfahre man wie bisher, so Fritz. Man prüfe im Einzelfall eine mögliche Unterbringung der Angehörigen in der Unterkunft, und wenn man keinen Platz habe, könne man nicht zustimmen.

135 freie Plätze gibt es in den Unterkünften derzeit

Derzeit gibt es im Landkreis in den dezentralen Unterkünften des Kreises und den drei großen Gemeinschaftsunterkünften der Regierung von Oberbayern in Moosburg, Langenbach und Zolling 135 freie Plätze. Das Landratsamt hat dadurch, dass die Flüchtlingszahlen momentan kaum mehr steigen, so genannte Nachverdichtungen wieder rückgängig machen können. In Zeiten der größten Raumnot habe man "Zimmer, in denen noch Platz war, teilweise doppelt belegt", erklärte Fritz. 137 Plätze, die auf diese Weise entstanden sind, sollen nun wieder abgebaut werden.

Bei den Herkunftsländern der im Landkreis lebenden Flüchtlinge hat es Veränderungen gegeben. "Einige Zeit lang haben wir sehr viele Menschen aus Eritrea gehabt", so Fritz. Nun machten die Asylbewerber aus Afghanistan (510) und Nigeria (540) den größten Anteil aus, dahinter folgen Syrer (280) und Pakistani (260). An die 700 Menschen kommen aus "sonstigen" Ländern. Knapp die Hälfte der im Landkreis lebenden Flüchtlinge ist zwischen 18 und 29 Jahre alt.

Neu ist nach der DV Asyl, dass die Kreise nun neben Asylbewerbern auch Bleibeberechtigte per Quote zugeteilt bekommen, für die drei Jahre lang eine Wohnortzuweisung gilt. Anerkannte bekommen eine Unterkunft genannt, in die sie ziehen müssen, falls sie nicht selbst eine Wohnung finden. Neu ist auch, dass Gemeinden zur Aufnahme von Asylbewerbern verpflichtet werden können.

© SZ vom 14.09.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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