Die Gemeinde Kirchdorf wird am Rathausplatz und an weiteren Standorten, die aber noch nicht genau feststehen, kostenlose Wlan-Internetzugänge, sogenannte "Hot Spots" für jedermann, einrichten. Die Gemeinderäte befürworten geschlossen das Vorhaben, das aus dem Programm "Bayern-Wlan" finanziert wird. Gemeinsam mit einem Fachmann werden weitere Standorte, zum Beispiel an Kirche oder Schule, in Betracht gezogen.
Das Programm sieht vor, dass Gemeinden Standorte für die Hot Spots zur Verfügung stellen und die Betriebskosten übernehmen, der Freistaat trägt die Ausgaben für die Ersteinrichtung. Bis vor einiger Zeit war bei freien Internetzugängen die Frage der Haftung nicht geklärt. Im Juni hat der Bundestag jedoch beschlossen, dass nicht mehr der Betreiber, sondern der Nutzer für seine Aktivitäten im Netz haftbar ist. Auch diese Entwicklung habe die Gemeinde bewogen, sich um die Aufnahme in das Programm zu bewerben, erläuterte Bürgermeister Uwe Gerlsbeck. Die Kosten, die auf die Gemeinde zukämen, seien sehr niedrig, denn es sei ein Rahmenvertrag mit einem Anbieter für alle beteiligten Kommunen ausgehandelt worden. Eine konkrete Summe wolle er nicht nennen, so der Rathauschef.
Die rund 40 Flüchtlinge, die in Kirchdorf leben, verfügen bereits über einen Internetzugang. Dafür hatte der Eigentümer der Containeranlage gemeinsam mit dem Bürgermeister gesorgt, da ein bezahlbarer Zugang zum Internet für die Flüchtlinge wichtig sei. Sie halten laut Gerlsbeck so Kontakt zu ihren Angehörigen, informieren sich über Öffnungszeiten von Behörden und erhalten vor allem Informationen in ihrer Landessprache über das Leben in Deutschland und Lehrmaterialien, um Deutsch zu lernen. Der Eigentümer der Container hat mit einem Anbieter einen Anschlussvertrag geschlossen, die Flüchtlinge entrichten monatlich zehn Euro für unbegrenztes Datenvolumen und die Mitglieder des ehrenamtlichen Helferkreises kümmern sich um die Abrechnung.