Beim Freisinger Alpenverein:Alles im Griff

Beim Freisinger Alpenverein: Die neue Kletterhalle beschert dem Alpenverein in Freising hohe Besucherzahlen. Für sie muss inzwischen professionelle Leistung erbracht werden, auf die ehrenamtlichen Helfer ist man gleichwohl auch weiter angewiesen.

Die neue Kletterhalle beschert dem Alpenverein in Freising hohe Besucherzahlen. Für sie muss inzwischen professionelle Leistung erbracht werden, auf die ehrenamtlichen Helfer ist man gleichwohl auch weiter angewiesen.

(Foto: Marco Einfeldt)

Ein halbes Jahr nach Eröffnung der Kletterhalle zieht der Vorsitzende eine durchweg positive Bilanz, auch wenn man professioneller werden musste. Das nächste Ziel ist nun der Aufbau des "Isar-Ilm-Kletterverbunds"

Von Gudrun Regelein, Freising

Ein gutes halbes Jahr nach der Eröffnung des neuen Kletterzentrums der Freisinger Sektion im Deutschen Alpenverein (DAV) am Seilerbrückl hat der Vorsitzende Christian Rester eine "sehr positive Bilanz" gezogen. "Bislang ist es eine Erfolgsgeschichte", freute sich Rester. Nicht nur wegen des positiven Feedbacks, wie er am Donnerstag bei einer Pressekonferenz sagte. "Der Besuch in den ersten Monaten übertrifft unsere Erwartungen."

Die Besucherzahlen hätten sich im Vergleich zur alten Halle in den ersten Monaten bereits knapp verfünffacht: 19 200 Eintritte zählte man seit der Eröffnung im November. 2014 dagegen waren es insgesamt 3800 Besucher gewesen. Eine Zahl, die man mittlerweile fast schon jeden Monat erreiche, zwischen 2700 und 3000 Kletterer seien es derzeit. Das neue Kletterzentrum sei ein sehr vorsichtig kalkuliertes "fragiles Finanzgebilde", aber: "Es schaut stabil aus, wir haben alles im Griff", so Rester.

Die hohen Besucherzahlen lägen sicher an den erweiterten Öffnungszeiten und an dem breitensportlichen Angebot, das man nun habe. Die Außenkletterwand sei "ein schönes Zuckerl", in der alten Halle kämen nun die Boulderer auf ihre Kosten.

Dort wurden vor kurzem im früheren Kletter-Bereich neue Matten ausgelegt und neue Boulder eingeschraubt. Man wolle für alle Kletterer etwas bieten, für die Spitzensportler und für die Freizeitkletterer, betonte der Vorsitzende. So sei auch das Kursangebot erweitert worden: 55 Kurse - für Anfänger, Fortgeschrittene bis hin zu Eltern-Kind-Klettern und Kindergeburtstagen - hätten bereits stattgefunden, berichtete die Geschäftsleiterin Adele Schlachter. Daneben gebe es Yoga und Pilates im Gymnastikraum.

"Natürlich sind wir professioneller geworden", sagte Rester. Das Projekt Kletterzentrum stehe auf einer anderen Basis: Häufig bedeute das auch eine Gratwanderung, erklärte der Vorsitzende. So sehr er sich über die Besucherzahlen freue, würden viele Kletterer zugleich einen höheren Aufwand bedeuten, denn "umso mehr Pflege ist erforderlich".

Während sich früher ehrenamtliche Vereinsmitglieder um die alte Halle kümmerten, seien nun etwa 20 bezahlte Helfer für den Thekendienst und die Reinigung zuständig.

Dennoch gehe es auch heute nicht ohne das ehrenamtliche Engagement: "Wir müssen beide Schienen fahren. Wir sind ein Hybrid zwischen Ehrenamt und professioneller Leistung." Das erfordere Geduld und Verständnis. Auch steuerlich sei das nicht immer einfach.

Die Sektion wolle aber "nicht nur die Halle auf- und zusperren, sondern den Gästen verschiedene Events bieten". So werde im November der Soby-Cup, ein Wettbewerb für junge Nachwuchskletterer, in Freising stattfinden. Zudem seien eine Ausstellung mit Bergbildern, eine Autorenlesung und ein Sicherheitstag geplant.

Im Herbst werde voraussichtlich eine Kooperation mit der Sektion Landshut abgeschlossen. Bereits jetzt existiere eine solche mit der Sektion in Pfaffenhofen, die den Mitgliedern einen vergünstigten Eintritt in der jeweils anderen Halle bietet.

Als "Isar-Ilm-Kletterverbund" wolle man zukünftig im Norden eine Konkurrenz zu dem Verbund der DAV-Hallen in und um München sein. Gerne würde die Sektion auch ihre Parkfläche vergrößern - da zeichne sich eine Lösung ab, sagte Rester. Noch Zukunftsmusik dagegen ist ein Brunnen auf dem Außengelände, mit dessen Wasser im Sommer die Kühlung und Lüftung der Halle betrieben werden könnte. "Das wäre dann ökologisch sauber."

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