"Bei uns läuft es gut":Moosburger Grüne sind zufrieden

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Der neue Vorstand der Moosburger Grünem (v. l.): Michael Stanglmaier, Sylvia Ripper, Johannes Becher, Helga Brandstetter und Alexander Strobl. (Foto: Marco Einfeldt)

Die Mitgliederzahl steigt, die Stadtrats-Fraktion nimmt rege an der kommunalpolitischen Arbeit teil und setzt mit eigenen Anträgen Akzente. Finanziell schaut es beim Ortsverband gut aus, und eine Ehrung gibt es auch.

Von Karlheinz Jessensky, Moosburg

"Bei uns läuft's gut, die Stimmung ist ausgezeichnet." Was Wunder also, dass es nach diesen Worten des Sprechers der Moosburger Grünen, Johannes Becher, nicht den geringsten Grund gab, bei der Hauptversammlung das erfolgreiche Vorstandsgespann zu wechseln. Und so behielten Becher, wie auch seine Sprecherkollegin Helga Brandstetter, als auch Kassiererin Sylvia Ripper und die drei Beisitzer Verena Kuch, Michael Stanglmaier und Alexander Strobl ihre Ämter.

Um drei auf 24 ist die Zahl der Mitglieder des Ortsverbands in den vergangenen Monaten gestiegen. Eigentlich könnten es 25 sein, doch Alfred Wagner, der nach seinem Weggang von den Unabhängigen Moosburger Bürgern der Grünen-Stadtratsfraktion jetzt als fünftes Mitglied angehört, zaudert noch, ein Mitgliedsbüchlein zu erwerben. Zu sehr kommt es ihm nach seinen Worten in seinem politischen Streben nur auf das Wohl der Stadt an, um sich möglicherweise mit der Bundespolitik identifizieren zu müssen. In der Jahreshauptversammlung durfte er dennoch mitstimmen, und so war die Beschlussfähigkeit bei weitem nicht gefährdet. Denn die Grünen machen sich das selbst nicht leicht und fordern 50 Prozent Anwesenheit. In Abwesenheit, nebenbei bemerkt, wurde die Vorsitzende der Grünen Jugend Freising, Verena Kuch, in ihrem Amt als Beisitzerin bestätigt. Immerhin stellte sie sich per Videobotschaft aus Tunesien vor.

Die Wahlen also Formsache, die Berichte aus Stadtrat, Kreistag und Bezirkstag interessant, aber ohne großen Neuigkeitswert. Johannes Becher, frisch gewählter Landtagskandidat der Grünen, ließ das Geschehen im Ortsverein Revue passieren. Vom Wahlkampf geprägt gewesen sei das Jahr, sagte er, mit einem nie da gewesenen Maß an Sachbeschädigung, der Zerstörung von Plakaten und deren Ständern. Die Bundestagskandidatin sei in Moosburg gewesen, der Landesvorsitzende ebenso. Die Grünen stellten auch noch einmal die Planungen für die Umgestaltung des Plans vor und betonten dabei ihre Grundidee von einer attraktiven Innenstadt mit einem reduzierten Autoverkehr. Im nächsten Jahr wird die Landtagswahl im Mittelpunkt stehen, wobei Becher hofft, dass sich sein bisheriges Bezirkstagsmandat in eines im Landtag umwandelt.

Der Kassenbericht von Sylvia Ripper offenbarte trotz Wahlkampf ein gestiegenes Vereinsvermögen, was nicht zuletzt Kassenprüferin Angelika Werner-Ripperger veranlasste, von einem vorbildlichen Wirtschaften des Ortsverbands zu sprechen. Vorbildlich ist auch die Leistung von Stadträtin Evi Altenbeck, die seit 30 Jahren Grünen-Mitglied ist, und damit das erste Mitglied, das für eine solche Leistung ausgezeichnet werden konnte. Ihre Ehrung war keine Medaille und kein Blumenstrauß, sondern einige Stücke guten Käses.

Aus der Stadtratsfraktion berichtete Dritter Bürgermeister Michael Stanglmaier. Bei der Plan-Umgestaltung müsse man endlich in die Pötte kommen, forderte er, und die bestehende Planung umsetzen. Am Ende würden die jetzigen Kritiker überzeugt oder sogar hellauf begeistert sein. Ein gewisses Mehr an Parkplätzen würde sich nach seiner Meinung schon ergeben, wenn am Viehmarktplatz Stellflächen markiert würden. Beim Baugebiet Amperauen rechnet Stanglmaier unter Berufung auf Bürgermeisterin Anita Meinelt mit 16 Millionen Euro an Einnahmen. Auf 35 000 Quadratmetern soll dort die Stadt auf einen Grünen-Antrag hin selbst sozialen Wohnungsbau verwirklichen. Aus dem ursprünglich als Sondergebiet geplanten Areal nebenan will die Grünen-Fraktion ein Gebiet für Kleingewerbe machen. Dass das geplante Hallenbad, wie Sportreferent Georg Hadersdorfer (CSU) wünscht, am Abend den Vereinen zur Verfügung steht, lehnen die Grünen ab. "Das muss für den Breitensport offen sei."

Kreisrat Toni Wollschläger berichtete aus diesem Gremium. Der Bau von Schulen sei die Haupt-Herausforderung, der geplante Berufsschul-Campus werde mehr als 60 Millionen kosten. Die Wohnungsbaugesellschaft des Landkreises stehe vor dem Aus, weil Landrat Josef Hauner den sozialen Wohnungsbau nicht als Aufgabe des Kreises sehe. Beim Verkehr wäre der geplante "Turbokreisel" der FS 43/44 bezüglich Kosten und Flächenverbrauch für Wollschläger "der absolute Wahnsinn." Johannes Becher schließlich berichtete aus dem Bezirkstag, der sich mit sozialen Themen beschäftige.

© SZ vom 25.11.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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