Baugebiet Böhmerwaldstraße:Eching könnte eine Million mehr verdienen

Baugebiet Böhmerwaldstraße: Das 3,5 Hektar große Areal zwischen Bahn und Supermärkten gehört der Gemeinde. Der Bürgermeister möchte dort mehr Wohnungen bauen als bisher geplant.

Das 3,5 Hektar große Areal zwischen Bahn und Supermärkten gehört der Gemeinde. Der Bürgermeister möchte dort mehr Wohnungen bauen als bisher geplant.

(Foto: Marco Einfeldt)

Freie Wähler und CSU wollen keine Umplanungen am Baugebiet Böhmerwaldstraße mehr. Dabei brächten die Vorschläge des Bürgermeisters mehr Wohnungen, und das nur mit einer Verzögerung von wenigen Monaten

Von Klaus Bachhuber, Eching

Unter das lange geplante Echinger Neubaugebiet zwischen Bahnlinie und Einkaufsmärkten an der Böhmerwaldstraße ist immer noch kein Haken gesetzt. Bürgermeister Sebastian Thaler will seine im Bauausschuss gescheiterten Korrekturvorschläge für die Planung nun im Gemeinderat noch einmal zur Diskussion stellen. Der Ausschuss hatte Thalers Änderungsanregungen verworfen und beschlossen, die seit drei Jahren erarbeiteten Bauleitpläne unverändert umzusetzen. "Ich sehe kein objektives Argument, das für diese Planung spricht", sagte der Bürgermeister auf Anfrage, daher stelle er den Ausschussbeschluss im Gesamtgremium zur Revision.

Während der Entwicklungsphase der Planung für das Neubaugebiet hatte sich der Bauausschuss auf die Linie festgelegt, nach der auf 3,5 Hektar ein einigermaßen aufgelockertes Gebiet entstehen soll, mit Wohnblöcken als nördliche und östliche Riegel zur Bahntrasse, beziehungsweise der Paul-Käsmaier-Straße hin und Doppelhäusern mit teilweise üppigen Gärten im Kern des Gebiets, an dessen Rückfront sich die Supermärkte befinden. CSU und FWG setzten nun im Ausschuss durch, dass an dieser Linie festgehalten wird.

Thaler hatte dagegen vorgeschlagen, den östlichen Wohnblock noch um Raum für 14 Wohnungen zu verlängern und die Doppelhäuser neu zu situieren und zu Reihenhäusern umzugruppieren. Auch hier könnten dann zwei zusätzliche Einheiten entstehen, zudem würden die Grundstücksflächen kleiner und damit erschwinglicher. "Ich bin einfach der Meinung, dass wir den Wohnraum dringend brauchen", sagte der Bürgermeister. Durch weitere Wohneinheiten könne zudem das Rathaus, dem der gesamte Grund des Baugebiets gehört, rund eine Million Euro mehr einnehmen.

Allerdings ist fraglich, ob Bürgermeister Thaler seine Position durchsetzen kann oder, wie beim Thema Bürgerhaus passen muss. Denn nicht nur jüngst im Bauausschuss erreichten CSU und FWG gegen SPD, Grüne, "Bürger für Eching" und den Bürgermeister eine 7:6-Mehrheit. Auch im Gemeinderat sind bei vollständiger Besetzung CSU/FWG mit 13 Stimmen gegenüber zwölf von SPD, Grünen, BfE und "Echinger Mitte" in der Überzahl. Thaler sagte, er "hoffe, dass der eine oder andere doch noch mal nachdenkt". Ausschussbeschlüsse im Plenum erneut vorzulegen, ist ausdrückliche Befugnis des Bürgermeisters, in Eching allerdings eher unüblich.

Für das Neubaugebiet ist die Erschließungsplanung schon beauftragt, ruht allerdings seit den Änderungsvorschlägen des Bürgermeisters. Bei einer Freigabe der bisherigen Planung könnten die Pläne für Kanäle, Leitungen und Straßen im Neubaugebiet in einem Monat vorliegen. Nach der Ausschreibung der Arbeiten wäre ein Start noch im Herbst machbar, 2018 könnte dann gebaut werden. Thaler hatte stets kalkuliert, seine Umplanungswünsche würden den Ablauf um zwei bis drei Monate verzögern. Am Baubeginn 2018 würde sich nichts ändern, nur am Quartal. "Diese geringe Verzögerung rechtfertigt jetzt keinen Schnellschuss", findet er. Die nächste Gemeinderatssitzung ist am 25. April.

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