Baufirmen sind  im Verzug:Mit Provisorien ist zu rechnen

Neue Neufahrner Grundschule soll am 13. September in Betrieb gehen

Von Birgit Grundner, Neufahrn

Die Nervosität steigt. Am 13. September soll der Schulbetrieb in der neuen Grundschule am Fürholzer Weg losgehen, vorher müssen die Klassenzimmer eingeräumt werden - doch im und am Neubau sieht es noch aus wie auf einer Baustelle. Von einem weiterhin "terminkritischen Verlauf" spricht das zuständige Projektsteuerungsbüro. In der jüngsten Sitzung des Schulausschusses wurde aber einmal mehr erklärt, worauf die Gemeinderäte gewartet hatten: Die Inbetriebnahme sei nach wie vor realistisch. "Seit der letzten Sitzung ist immens viel vorangegangen", fand Bürgermeister Franz Heilmeier (Grüne). Viele der "lange kritischen Dinge" seien seitdem "vernünftig" umgesetzt worden.

Deutlich geworden ist allerdings auch, dass die Schule Mitte September nicht wirklich fertig sein wird, und dass Schüler wie Lehrer mit Provisorien rechnen müssen. Die "Provisorienplanung" wurde im nicht-öffentlichen Teil der Sitzung besprochen. Die Außenputz- und die Schreinerarbeiten ziehen sich jedenfalls deutlich in den September hinein, ebenso die Arbeiten an den Außenanlagen. Der Innenhof werde bei Schulbeginn sicher ein Provisorium sein, so Bauamtsleiter Michael Schöfer am Dienstag in der Bürgerversammlung. Und im Gebäudeinneren werden jeweils nach Unterrichtsende wohl "Handwerker zur Mängelbeseitigung unterwegs" sein.

"Wir wollen das nicht schönreden", sagte Holger Seidel vom Projektsteuerungsbüro Drees & Sommer im Schulausschuss. Man werde womöglich Teile des Baus von der Abnahme vor Schulbeginn ausnehmen müssen. Aber "die sicherheitsrelevanten Abnahmen müssen natürlich bis zur Inbetriebnahme getätigt sein", betonte er. Das betreffe etwa den Brandschutz, Sicherheitsbeleuchtungen, den Bodenbelag in den Treppenhäusern und die "Fluchtgeschichte" insgesamt. "Alle sicherheitsrelevanten Einrichtungen müssen funktionieren", bekräftigte Bauamtsleiter Schöfer in der Bürgerversammlung. Das sei Voraussetzung für die Betriebsgenehmigung.

Zuletzt hatte vor allem der Putz Sorgen bereitet. Die Fassadenbaufirma hatte die Arbeitsproben für den Modellierputz nicht so hingekriegt, dass Bauherren und Planer mit der Qualität zufrieden waren. Deshalb begnügte man sich schließlich mit einem Kratzputz, also einer einfacheren Ausführung. Als Letztes wird nun die Nordfassade des Schulgebäudes fertig werden - also in dem Bereich, der für Passanten besonders deutlich sichtbar ist. Nach einem "Notfallplan", sagte Bauleiter Christian Meinhardt, seien dort trotzdem die Geländer bereits montiert worden.

Die ausstehenden Leistungen der Firma wiederum hatten Arbeiten der "Nachfolgegewerke" - zum Beispiel den Einbau von Türen - verzögert. Die für Schreinerarbeiten zuständige Firma ist im Verzug. Inzwischen hat man sich auf "Beschleunigungsmaßnahmen" verständigt. Will heißen: Das Unternehmen muss mehr Personal auf die Baustelle schicken. Ähnlich ist es bei den Trockenbauarbeiten.

Der Schulausschuss war nach Bekanntwerden des Vermessungsfehlers ins Leben gerufen worden, der dazu geführt hatte, dass das Gebäude einen halben Meter zu tief im Boden liegt. Regelmäßig wird das Gremium nun über Kostenentwicklung, Baufortschritt und die aktuelle Situation informiert. Die Kosten für den Schulbau, der neben einem Unterrichts- auch ein Mensa- und Ganztagsgebäude umfasst, werden weiterhin auf knapp 18 Millionen Euro beziffert.

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