Renovierung der Neustifter Pfarrkirche:Bald ist es vollbracht

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Mit Argusaugen hat Kirchenpfleger Josef Geißdörfer die Sanierungsarbeiten in der Neustifter Pfarrkirche Sankt Peter und Paul überwacht. Diese finden bei der Feier des Patroziniums am 3. Juli ein Ende.

Von Birgit Goormann-Prugger, Freising

Für den Neustifter Kirchenpfleger Josef Geißdörfer waren die umfassenden Sanierungsarbeiten in der Neustifter Pfarrkirche Sankt Peter und Paul fast so ein bisschen wie der eigene, private Hausbau. "Da ist man als Bauherr auch jeden Tag auf der Baustelle und schaut nach dem Rechten." Als Kirchenpfleger hat das natürlich auch Josef Geißdörfer getan. Seit 2009 wird das Gotteshaus saniert. Der Bau aus der Mitte des 18. Jahrhunderts besitzt eine der schönsten Rokoko-Ausstattungen Oberbayerns, die jetzt wieder in neuem, frischen Glanz erstrahlen.

Zunächst wurde außen alles eingerüstet und instandgesetzt, auch das Dach. 2013 begann die große Innenrenovierung der ehemaligen Neustifter Klosterkirche mit den kostbaren Fresken von Johann Baptist Zimmermann und den Altarskulpturen von Ignaz Günther. Nach letzten Arbeiten an den Altären, dem Chorgestühl und der Orgel der Neustifter Kirche ist nun bald alles bereit für die große Festwoche im Juli zum Abschluss der Sanierungsarbeiten. Der endgültige Schlusspunkt wird mit der Feier des Patroziniums von St. Peter und Paul am Sonntag, 3. Juli, gesetzt. Damit beginnt ein Zyklus von verschiedenen festlichen Veranstaltungen, der sich über zwei Wochen hinstreckt.

Patroziniumsgottesdienst und Pfarrfest am 3. Juli

Den Patroziniumsgottesdienst am 3. Juli um 10 Uhr, er wird von der Chorgemeinschaft St. Peter und Paul mit der "Theresien-Messe" von Joseph Haydn umrahmt, feiert der Generalabt der Prämonstratenser, Thomas Handgrätinger, mit der Pfarrgemeinde. Im Anschluss daran findet das Pfarrfest statt. Der Tag wird mit einem Konzert der Neuen Freisinger Hofmusik um 20 Uhr unter dem Thema "Festliche Musik des Barock" abgeschlossen. Karten dafür sind unter anderem an der Abendkasse erhältlich.

Eine Meditation zum Thema Kirchenraum, Fresken und Figuren findet am Montag, 4. Juli, um 21.30 Uhr statt. Am Dienstag, 5. Juli, stellt der Kunsthistoriker Matthias Weniger um 20 Uhr unter dem Thema "Begegnung mit der restaurierten Neustifter Kirche" das erneuerte Bauwerk vor. Einen Gottesdienst am Mittwoch, 6. Juli, um 18.30 Uhr gestaltet die Familienmusik Meindl mit geistlicher Volksmusik. Die Gruppe "Oro-Pax" feiert ihr 30-jähriges Bestehen am Freitag, 8. Juli, um 19.30 Uhr mit einem Konzert. Eine Veranstaltung für Kinder ab sechs Jahren mit dem Titel "Wieder daheim", bei der sie die renovierte Kirche entdecken können, beginnt am Samstag, 9. Juli, um 10 Uhr.

Kardinal Reinhard Marx weiht den neuen Altar am 10. Juli

Am Sonntag, 10. Juli, weiht Kardinal Reinhard Marx dann bei einem Gottesdienstes um 10 Uhr den neuen Altar der Neustifter Kirche. Die Feier wird von der Chorgemeinschaft St. Peter und Paul und den Singgruppen "Klostermäuse" und "Oro-Pax" umrahmt. Im Anschluss an den Gottesdienst findet eine Begegnung mit Kardinal Marx auf dem Kirchenvorplatz statt. Der Organist Edgar Krapp gibt am Donnerstag, 14. Juli, um 20 Uhr auf der ebenfalls renovierten Klais-Orgel von 1992 ein Orgelkonzert mit Werken von L. N. Clerambault, J. G. Walther und J. S. Bach. Als Schlusspunkt der Feierlichkeiten erläutert der Bildhauer Hubert Kaltenmark am Sonntag, 17. Juli, nach dem Gottesdienst um 10 Uhr seine Gedanken bei der Schaffung der neuen liturgischen Orte - Altar, Ambo und Taufstein.

Schon jetzt kämen immer wieder interessierte Besucher, erzählt Kirchenpfleger Geißdörfer. "Jeden Tag kommen Leute und wollen die Kirche sehen, vor allem seit der großen Rokokoausstellung in München mit unseren wertvollen Altarfiguren von Ignaz Günther." Die Heilige Helena, König David, Augustinus und Norbert von Xanten, Begründer des Prämonstratenserordens, konnten als lebensgroße Figuren von einem großen Publikum in der Ausstellung in der Kunsthalle der Münchner Hypokulturstiftung bestaunt werden.

Die Krypta ist wegen des hohen Grundwasserspiegels nach wie vor feucht

Langweilig werde es ihm jetzt nach Abschluss der Arbeiten nicht werden, versichert Geißdörfer. "Da gibt es immer etwas zu tun." Außerdem seien die Renovierungsarbeiten in der Krypta noch nicht abgeschlossen. Wegen des hohen Grundwasserspiegels in Neustift ist der Raum ständig feucht, da gibt es also noch Arbeit. Zudem arbeitet Geißdörfer an einem Konzept für einen Schauraum, in dem Gegenstände ausgestellt werden sollen, die heute nicht mehr genutzt werden. "Wir haben da einen Schrank, in dem hängen mindestens 70 alte Priestergewänder, die man heute nicht mehr trägt. Das kann man doch nicht so einfach wegwerfen", sagt er. Die Freisinger Laienbühne wolle er darum demnächst kontaktieren: "Vielleicht können die so etwas ja gebrauchen", sagt Geißdörfer.

© SZ vom 17.06.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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