B1 des SE Freising:Abenteuer Bayernliga

Trainer Jürgen Neumaier und seine Kollegen bereiten die jungen Kicker auf die neue Spielklasse vor. Zielstrebig und ohne Schnörkel sollen sie als Kollektiv punkten

Johann Kirchberger

Als Aktiver hat er jede Menge Bayernliga-Erfahrung, hat unter anderem bei den Amateuren des FC Bayern, beim TSV Eching und beim SV Lohhof gespielt. Als Trainer aber ist für Jürgen Neumaier die Bayernliga Neuland. Mit seinem Co-Trainer Michael Schnurrer und den Torwart-Trainern Nico Sternberg und Jürgen Traxler bereitet er die B 1 des SE Freising auf die Bayernliga vor. "Es wird nicht leicht werden, gegen den Nachwuchs der Proficlubs zu bestehen", weiß der DFB-Stützpunkttrainer, ausgestattet mit der A-Lizenz: "Aber wir werden es versuchen".

Die Gegner der jungen Freisinger, Jahrgang 1996, sind fürwahr namhaft: FC Bayern, TSV 1860, SpVgg Unterhaching, 1. FC Nürnberg, Greuther Fürth, Wacker Burghausen und FC Ingolstadt, dazu FSV Erlangen, FC Coburg, FC Dingolfing und Quelle Fürth. 25 Spieler hat Neumaier in seinem Kader, den er gut und ausgeglichen nennt. Neun davon sind Neuzugänge, "von denen uns drei bis vier bestimmt weiterbringen", andere bräuchten noch etwas Zeit. Um eine erfolgreiche Mannschaft zu formen, wird seit Anfang August hart gearbeitet. Fünf bis sechs Mal die Woche wird trainiert oder gespielt. Leider seien noch nicht alle mit von der Partie, bedauert Neumaier, vier sind im Urlaub, werden sich nach ihrer Rückkehr hintanstellen und erst einmal Spielpraxis sammeln müssen. Sie sofort mit einzubauen, sagt er, wäre ungerecht gegenüber den anderen, die klaglos jede Trainingseinheit mitgemacht haben.

Die intensive Vorbereitung rechtfertigt Neumaier mit den besonderen Anforderungen einer solchen Liga. "Wir haben nicht die spielerische Klasse, wie der Nachwuchs der Proficlubs, deshalb müssen wir eben etwas mehr machen". Seine Mannschaft werde nicht in der Lage sein, in jedem Spiel ein paar Tore zu schießen. Deshalb müsse sie zunächst hinten gut stehen und dann versuchen, über außen in die Spitze zu spielen, "zielstrebig und ohne Schnörkel".

Neumaier fordert ein einfaches, schnelles und direktes Spiel. Etwas, was derzeit noch nicht immer so klappt, wie er sich das vorstellt, auch wenn das fast täglich geübt wird. Die Laufwege stimmen noch nicht, das Defensivverhalten der ganzen Mannschaft ist noch nicht so, wie er sich das vorstellt, zu oft rennen seine Stürmer auf gegnerische Verteidiger zu, den Kopf auf den Ball gerichtet - und übersehen den eigenen freien Mann. "Einige haben einfach Probleme sich umzustellen", sagt er, aber daran werde gearbeitet, "was wir Trainer anschaffen, wollen wir auch sehen". Vor allem vorne sei die Mannschaft noch viel zu harmlos, zu viele Gelegenheiten würden ausgelassen. Und auch in der Abwehr müsse man besser aufpassen, dürfe sich nicht übertölpeln zu lassen. "Unsere Chance ist es", sagt auch Co-Trainer Schnurrer, "über das Kollektiv zu kommen, alles andere ist nicht zielführend". Schon deshalb sei es wichtig den Teamgeist zu fördern, auch außerhalb des Fußballs etwas gemeinsam zu unternehmen. Auch ein Trainingslager soll wieder durchgeführt werden.

Die Leistungen in den bisherigen Vorbereitungsspielen waren durchwachsen, trotz vier gewonnener Spiele gegen Rosenheim (1:0), Altenerding (6:0), Starnberg (3:2) und Geretsried (3:2), und nur einer Niederlage gegen Stätzling (1:3) und einem Unentschieden in Manching (0:0). Bei einem Turnier in Stätzling bei Augsburg wurde am vergangenen Sonntag hinter dem TSV Neu-Ulm (Oberliga Württemberg) Platz zwei belegt. Hoffnungen machte dabei vor allem der klare 6:0-Sieg gegen den FC Dingolfing, einen Konkurrenten in der Liga. "Wir sind noch nicht konstant genug und machen teilweise immer wieder die alten Fehler", klagt Schnurrer. Viel Zeit, die Fehler abzustellen, bleibt der Freisinger B 1 nicht mehr. An diesem Samstag wird in Fürstenfeldbruck noch einmal getestet. Und dann wird es ernst. Am Sonntag, 9. September, beginnt am Valznerweiher in Nürnberg gegen den Club das Abenteuer Bayernliga.

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