Ausstellung endet am Freitag:Detailgenau wie eine Fotografie

Ausstellung endet am Freitag: Malen ist ihre Leidenschaft: Taciana Ottowitz schafft detailgetreue Bilder - die sind derzeit in der Galerie Fine Arts zu sehen.

Malen ist ihre Leidenschaft: Taciana Ottowitz schafft detailgetreue Bilder - die sind derzeit in der Galerie Fine Arts zu sehen.

(Foto: Marco Einfeldt)

Eigentlich hat Taciana Ottowitz Agrarökonomie studiert, doch das hat sie nicht zufriedengestellt. Nach einem Studium der Kunstgeschichte zeichnet sie jetzt die Natur der Dinge

Von Marlene Krusemark, Freising

Die Feinheit des Fells einer Ginsterkatze, die Schattierung der Farbtupfer auf Schmetterlingsflügeln oder auch die Schadstellen auf einer nicht mehr ganz frischen Aubergine: Taciana Ottowitz malt die Natur der Dinge. Ihre Objekte sehen aus wie die Abbildungen, die man in wissenschaftlichen Sachbüchern aus dem vorletzten Jahrhundert findet - sie weisen eine Genauigkeit auf, die man sonst nur von Fotografien oder eben der Natur selbst kennt.

"Viele der Bilder sehen wirklich aus wie Fotos", sagt auch Simone Korth, die Besitzerin der Galerie Fine Arts in Freising. Hier stellt Taciana Ottowitz derzeit ihre Zeichnungen aus, zu sehen ist die Schau noch bis 24. Juni. Geboren wurde Ottowitz in England, ist ursprünglich Brasilianerin und wohnt seit 1993 in Freising - nächste Woche bekommt sie ihre Einbürgerungsurkunde. Ottowitz promovierte in Weihenstephan in Agrarökonomie. "Das hat mich aber nicht zufriedengestellt, und ich habe mich gefragt, wohin." Der Weg sei ihr schnell klar gewesen: Richtung Leidenschaft. Sie studierte also Kunstgeschichte und beschäftigt sich mittlerweile ausschließlich mit dem detailgetreuen Abmalen ihrer selbst gewählten Motive. "Genau das ist meine Leidenschaft. Mich faszinieren die Objekte, die ich male. Dabei ist mir egal, in welchem Zustand sie sind - ob es nun eine frische Blume oder ein kaputtes Blatt ist."

Ausgestellt hat Ottowitz schon in München in der Kultur-Etage Messestadt und im Kulturzentrum in der Mohr-Villa Freimann. Ihre Bilder sind käuflich, der Stückpreis variiert zwischen 400 und 700 Euro.

"Das besondere an meinen Bildern ist, dass sie sich zwar dem Bereich der wissenschaftlichen Illustrationen zuordnen lassen, dass aber trotz der Wissenschaftlichkeit die Ästhetik nicht ausbleibt."

Um Tiere zu malen, darf sie Präparate aus der zoologischen Staatssammlung nutzen. Das würde aber nicht ausreichen, um ein Tier originalgetreu abzubilden - sie müsse es dafür immer zusätzlich noch in der Natur beobachten oder sich Fotos anschauen. "Das sind ja tote Tiere - um sie zeichnen zu können, muss ich aber wissen, wie sie lebendig aussehen." Sie selbst besitze außerdem eine Sammlung getrockneter Schmetterlinge, die sie auf einer Messe erworben hat.

Zum Malen ihre Objekte verwendet sie hauptsächlich Aquarell, Bleistift und Gouache, ein wasserlösliches Farbmittel. "Gouache benutze ich meist für die Tiere, weil es nicht so glänzt. Aquarell passt besser zum Herstellen von Transparenz und die Glasur von beispielsweise Blumen." Mit Bleistift könne man ebenfalls sehr malerisch arbeiten, und manchmal kombiniere sie auch verschiedene Verfahren, um beispielsweise ein bestimmtes Volumen abzubilden. "Es gehört viel Technik dazu. Ich messe immer ab, um die richtige Größe der Augen zu erfassen oder die Fasern einer Feder." Dabei kommt es auf die allerfeinsten Striche an. Gerade male sie hauptsächlich Blumen: "Passend zum Frühsommer", sagt sie. Dreiundzwanzig Bilder von ihr lassen sich noch bis morgen in der Galerie Fine Arts in der General-von-Nagel-Straße begutachten.

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