Ausstellung :Dynamische Werke aus Raum und Zeit

Lesezeit: 2 min

"Resonanzen" heißt die neue Ausstellung, die von diesem Wochenende an auf dem Freisinger Schafhof zu sehen ist. Georg Küttinger (links) ist mit Fotografien vertreten, Hans Wesker mit Klanginstallationen. (Foto: Marco Einfeldt)

Zum Ausklang der Serie "Sound" zeigt das Europäische Künstlerhaus noch einmal besondere Werke: die Fotografien von Georg Küttinger und "Klangwelten" von Hans Wesker

Von Katharina Aurich, Freising

Ein wahres "Bonbon" zeige der Schafhof nun zum Jahresausklang mit der Ausstellung "Resonanzen" und schließe damit das Thema "Sound" ab, das sich wie ein roter Faden durch das ganze Jahr gezogen habe, sagte der Leiter des Künstlerhauses Eike Berg am Freitagabend anlässlich der Vernissage. Die Ausstellung zeigt im Untergeschoss des Schafhofs Fotografien von Georg Küttinger und einen Klangraum von Hans Wesker. Auf den ersten Blick stehen die Arbeite der beiden Künstler jeweils für sich, beide wollen jedoch den Betrachter und Zuhörer für seine Sinne sensibilisieren. Eike Berg schilderte während eines Gesprächs mit den beiden Künstlern, dass er lange überlegt habe, ob die Arbeiten wirklich zusammen passten. Jetzt, wo die Fotografien und der Klangraum zusammen wirkten, seien alle Beteiligten sehr zufrieden, denn es sei ja immer ein Risiko, zwei Künstler gemeinsam auszustellen, erklärte Berg. Außerdem träfen für die "Resonanzen" zwei Künstler aus zwei Generationen aufeinander, was einen zusätzlichen Reiz ausmache.

Georg Küttinger (geboren 1972) bezeichnet seine verfremdeten fotografischen Werke, deren Inhalt man erst bei mehrmaligem Hinsehen erfasst, als "Remix", eine Kategorie, die er aus der Musik entliehen habe. Er zerlege die Fotografien in Details und stellte sie zu etwas gänzlich Neuem zusammen. Er möchte Geschichten erzählen, "narrative Elemente" zu einem Ganzen zusammen fügen, beschrieb er seine Arbeiten. Wichtig sei ihm auch einen optischen Rhythmus zu schaffen. Denn im Gegensatz zu statischen Fotografien, die ja nur eine winzigen Sekundenbruchteil abbildeten, wolle er ein dynamisches Werk aus Raum und Zeit schaffen, beschrieb Küttinger.

Der 1950 geborene Hans Wesker hat einen in gelbes Licht getauchten Klangraum geschaffen, in den der Besucher eintauchen kann. Ein Dreivierteljahr habe er daran gearbeitet, schildert der Künstler, der über die Malerei zur Kunst am Bau kam und schließlich verschiedene Rauminstallationen schuf. Für den Klangraum im Schafhof verwendete Wesker sowohl Geräusche aus der Realität als auch künstlich am PC erzeugte Töne, die er zu einem Klangteppich verwob. Aus 40 kleinen Lautsprechern, die Wesker symmetrisch auf Stäben angeordnet hat, so dass man zwischen ihnen hindurchgehen kann, klingt Überraschendes: Vogelgezwitscher, ein Martinshorn, eine Art Insektengesumme, Wellenrauschen. Aber man muss sich konzentrieren, um in den Klangozean einzutauchen und die Feinheiten wahrzunehmen. Allerdings hätte man der Klanginstallation völlige Stille gewünscht, um alles zu erfassen. Die Ausstellung "Resonanzen" ist noch bis zum 18. Januar 2018 im Europäischen Künstlerhaus Schafhof zu sehen.

© SZ vom 16.12.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: