Die Handwerker haben bis zuletzt gearbeitet: Vor dem "Neufun"-Eingang hat ein Maler das Kunst-Stahlrohr, das in den vergangenen Wochen immer bunter geworden war, noch mit ein paar weiteren farbigen Punkten verziert. Unterdessen haben die Schreiner auf der anderen Seite des Gebäudes gesägt, geschliffen und geschraubt. Somit kann das Freizeitbad an diesem Samstag, um neun Uhr, mit einer neuen Attraktion wiedereröffnet werden. Im Außenbereich gibt es nun eine zweite Blockhaus-Sauna. Die bestehende, die über die Jahre durch die Aufgüsse und den Schweiß stark beansprucht worden war, wurde umfassend saniert. Decke, Boden und zum Teil auch die Wände sind jetzt neu. Insgesamt gibt es in den beiden Außensaunen 75 Sitzplätze - mehr als doppelt so viele wie bisher. Gerade bei Events in der Winterzeit sollen auch beide gleichzeitig laufen.
Auch sonst wurde in der vierwöchigen "Trockenzeit" einiges erledigt: Es standen die turnusmäßigen Instandsetzungsarbeiten auf dem Programm. Da wurden etwa sämtliche Becken abgelassen, gründlich gesäubert und auf Beschädigungen überprüft. Kaputte Fliesen wurden ausgetauscht, Fugen ausgebessert, die Lüftung kontrolliert und die Wasseraufbereitung gewartet. Und wie jedes Jahr haben sich manche gefragt, ob das wirklich gerade in den Ferien erledigt werden muss. Leider gehe das aber nicht anders, sagte Bürgermeister Franz Heilmeier (Grüne) bei einer Begehung mit Gemeinderäten, Freizeitpark-Vorstand und Pressevertretern. Schließlich sei im Schwimmbad auch Schulbetrieb.
Das Warten auf das Ende der Schließzeit wird aber immer belohnt, findet der Rathauschef: "Wir haben ein Top-Bad, weil wir das jedes Jahr machen - alles ist auf dem neuesten Stand." Zugleich sind die Investitionen für ihn auch ein Beleg dafür, dass die Gemeinde "absolut zu ihrem Bad steht". Gut 150 000 Euro plant sie jedes Jahr ein, um die Einrichtungen im Freizeitpark - neben dem Bad auch die Käthe-Winkelmann-Halle und das Stadion- zu erhalten, zu sanieren und immer wieder noch attraktiver zu machen.
Dass sich das lohnt, zeigt nicht zuletzt die Statistik: Vergangenes Jahr wurden - erst zum zweiten Mal seit 2000 - 150 000 Besucher gezählt, wie Freizeitpark-Vorstand Hans Mayer stolz berichtet. 117 000 waren es im Bad und 33 000 in der Sauna. Die Zahlen zu halten, wird freilich eine Herausforderung. Schließlich schläft auch die Konkurrenz in der näheren Umgebung nicht: Im Unterschleißheimer "Aquariush" zum Beispiel wird gerade ausgebaut, und Freising bekommt mit dem "Fresch" ein ganz neues Schwimmbad.
In Neufahrn gibt es seit Anfang der 1970er Jahre ein Schwimmbad. Gut 20 Jahre nach der Eröffnung wurde es aufwendig generalsaniert und bei der Gelegenheit auch erweitert. 2019 wird das jetzige "Neufun" 25 Jahre alt. "Das sieht man ihm nicht an", freut sich Betriebsleiter Toni Campos, der daran arbeitet, dass das auch so bleibt.
Dieses Jahr hat er sich deshalb zum Beispiel auch ein "kleines Konzept" für mehr Farbe einfallen lassen. Analog zum Strahlrohr vor dem Eingang wurde die große Erlebnisrutsche im Inneren ebenfalls bunt bemalt.
Nicht zu sehen bekommen die Besucher Neuerungen in den Technikbereichen. Dort wurde zum Beispiel eine mehr als 20 Jahre alte Kohlefilteranlage ersetzt. Diese filtert gebundenes Chlor aus dem Wasser - also das, was andernfalls für unangenehm stechende Gerüche oder gar Hautreizungen sorgen würde, wie Campos erklärt.
Das "Neufun" ist nun wieder zu den üblichen Zeiten geöffnet - und während der Ferien wird dienstags bis sonntags sogar bereits um neun Uhr und montags um 13 Uhr aufgemacht.