Asamgebäude:Goldschatz: Fehlanzeige

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Reichlich Bauschutt fällt derzeit bei den im April begonnenen Sanierungsarbeiten im Freisinger Asamkomplex an.

(Foto: Stadt Freising/oh)

Bei der Entrümpelung des alten Komplexes in Freising wird unter anderem ein Tresor gefunden, allerdings ohne wertvollen Inhalt

Von Peter Buchholtz, Freising

Im altehrwürdigen Freisinger Asamgebäude wird seit Mitte April geklopft, gehämmert und reichlich Bauschutt abtransportiert. Nach den Entrümpelungsarbeiten haben die Bauarbeiter nun damit begonnen, nicht bauzeitliche sowie nicht tragende Wände im Erdgeschoss des Komplexes zu beseitigen. Bisher laufe es ganz gut, bestätigt Ulrich Setzwein.

Der für die Generalsanierung zuständige Projektleiter des städtischen Hochbauamts hat sein Büro unweit der Baustelle im Gebäude des Amtsgerichts. Turnusmäßig geht er rüber und prüft den Baufortschritt. 7,9 Millionen Euro kostet das erste Teilprojekt der Generalsanierung, das für dieses und für das nächste Jahr geplant ist.

Kürzlich haben die Arbeiter bei den Wandarbeiten einen großen Tresor entdeckt, der in keinem Plan verzeichnet war. "Es ist grundsätzlich klar, dass bei einer Sanierung von einem Denkmal, das 300 Jahre alt ist, immer wieder Überraschungen auftauchen", sagt Setzwein und scherzt: "Es war leider kein Goldschatz drin." Im Laufe der Jahre habe es stets wechselnde Nutzungen gegeben, der Tresor könne daher von einem Uhrengeschäft aus dem 20. Jahrhundert stammen, sagt Setzwein.

Parallel zu den Arbeiten an den Wänden werden nicht historische Putze im Erdgeschoss abgeschlagen, damit die teils feuchten Wände austrocknen können. Bis in den Juni sollen diese Demontagearbeiten sowie der Abbruch der Bodenplatten andauern, anschließend wird der Boden im Gebäude abgetragen. Da es an allen Ecken bröckelt und die Wände und Decken des maroden Gebäudes teils brüchig sind, werden einige Bereiche während der Abrissarbeiten provisorisch abgestützt. Ständig begleitet werden die Maßnahmen von einem Tragwerksplaner, der die Statik des Gebäudes prüft. Dazu kommt der wöchentliche Besuch eines Sicherheits- und Gesundheitskoordinators, der Empfehlungen an die Bauleitung gibt, damit die Gesundheit der Arbeiter nicht gefährdet wird.

Nach der Sanierung wird das Niveau im Erdgeschoss etwa 40 Zentimeter unter dem bisherigen liegen. Um mögliche bodenarchäologische Funde sicherzustellen, werden die Baggerarbeiten von einem Archäologen begleitet. Im Juli 2017 soll dann eine Horizontalsperre gegen die aufsteigende Feuchtigkeit in den Wänden des Erdgeschosses eingebaut werden, daran schließt sich die Ertüchtigung der Fundamente mit Hilfe von Mikropfählen sowie die Dachsanierung des Gebäudes an.

Nach mehr als 300 Jahren wird der Vierflügelbau in der Freisinger Altstadt erstmals generalsaniert. Die Kosten für die viereinhalbjährige Generalsanierung sind aktuell auf 46,4 Millionen Euro berechnet worden, weitere 4,6 Millionen werden in die Neugestaltung des südlichen Freibereichs investiert.

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