Die Freien Wähler im Landtag sorgen sich um die Luftqualität in der Flughafenregion. In einem von ihrem Freisinger Abgeordneten Benno Zierer initiierten Antrag fordern sie die Staatsregierung dazu auf, in der direkten Umgebung des Münchner Flughafens eine Luftgütemessstation einzurichten. Diese solle in das Netz des "Lufthygienischen Landesüberwachungssystems Bayern" integriert werden, so die Forderung. Die Ergebnisse der Messungen sollten dann laufend veröffentlicht werden, erläutert Zierer den Hintergrund des Antrags: In Bayern gebe es bereits 54 derartige Messstellen - etwa an der Landshuter Allee oder am Stachus in München - jedoch keine einzige "im Einflussbereich eines Flughafens".
Zwar betreibe die Münchner Flughafengesellschaft eigene Messstellen auf dem Flughafengelände sowie eine mobile Messstation, die von Kommunen angefordert werden könne, räumt Zierer ein: "Aber deren Ergebnisse werden nicht mehr wie früher in den lufthygienischen Jahresberichten des Landesamtes für Umwelt aufgeführt." Dort seien die Daten lediglich bis 2004 veröffentlicht worden, heißt es in dem Antrag der FW-Fraktion - und: Im Gegensatz zu anderen Bundesländern wie Baden-Württemberg, Brandenburg oder Hessen gebe es in Bayern "keine Messstelle in einem Radius um den Flughafen, in dem ein direkter Einfluss des Flugbetriebs auf die Ergebnisse zu erwarten ist."
Derartige, kontinuierliche Messungen seien jedoch in bewohntem Gebiet außerhalb des Flughafens nötig, um zu ermitteln und über einen längeren Zeitraum zu beobachten, welchen Konzentrationen von Luftschadstoffen und Feinstaub die Menschen in der direkten Umgebung des Flughafens
ausgesetzt seien und welchen Einfluss der Flugbetrieb auf die Luftqualität habe, argumentieren die Freien Wähler. Ähnlich sieht das der erst kürzlich aus der Freisinger Bürgerinitiative hervorgegangene Bürgerverein, der bekanntlich zur Erfassung von Ultrafeinstaub-Emissionen ein 6000 Euro teures Messgerät kaufen will.