An der Volkshochschule in Eching:Gesundheitskurse sind der Renner

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59 Prozent der Teilnehmer schreiben sich für diese speziellen VHS-Angebote ein

Herausragende Zahlen und neue Perspektiven hat die Volkshochschule Eching während ihrer Hauptversammlung präsentiert. "Eine erfolgreiche VHS", bilanzierte der wiedergewählte Vorsitzende, Bürgermeister Josef Riemensberger, "es kann sich sehen lassen, was wir darstellen und anbieten." Mit 5313 Teilnehmern an Kursen und Veranstaltungen im Kalenderjahr 2014 wurden die Vorjahreswerte weit übertroffen und annähernd das historische Hoch von 5408 Teilnehmern aus dem Jahr 2005 erreicht. 538 Veranstaltungen bot die Volkshochschule an, 422 davon waren im Sinne der Förderrichtlinien anrechenbar.

Die Echinger Volkshochschule ist dabei in ausgeprägtem Maße gesundheitsorientiert. 59 Prozent der Teilnehmer waren 2014 in Gesundheitskursen dabei, sodass sich die anderen fünf Fachbereiche, darunter immerhin auch die Sprachkurse, nur 41 Prozent der Besucher teilen. Im bayerischen Schnitt nimmt das Gesundheitsangebot gerade einmal 28 Prozent des Interesse an den Volkshochschulen ein.

Angesichts der umfangreichen Kooperationen mit den Schulen bei den Ganztagesangeboten werde "unser Tätigkeitsfeld immer umfangreicher", sagte Riemensberger. Neu organisiert die Volkshochschule hier die "Talentfinder"-Stunden nach Schulschluss an Freitag-Nachmittagen. Und sie leistet auch Alphabetisierungskurse für Asylbewerber. Neu wurden im vergangenen Jahr bayernweit angeregte Angebote zur "Grundbildung" ins Programm integriert, erinnerte Leiterin Doris Fähr. Ebenso gibt es ein neues Logo.

Immer prekärer werde die Raumsituation, weil sich die bestehenden Kurse immer stärker differenzierten und damit zusätzlicher Bedarf entstehe, schilderte Fähr. Mit neuen Projekten will die VHS flexibler und digitaler werden. So sollen die sozialen Medien stärker genutzt und auch die Homepage modernisiert werden, kündigte Fähr an: "Wir müssen deutlich mehr in der digitalen Welt erscheinen." Mit online-gestütztem Lernen wolle man zudem "neue Zielgruppen erschließen", sagte die neue Fachbereichsleiterin Ulrike Brandstetter. Basierend auf einem Präsenz-Unterricht an der VHS werde der überwiegende Lernanteil online individuell geleistet, sodass man auch einsteigen könne, wenn "eine starre Kursstruktur nicht zum Lebensstil passt", wie Fähr skizzierte.

Mit einem neuen "Treffpunkt Deutsch" soll auch das Angebot für Deutsch als Fremdsprache flexibler werden, indem verschiedene Leistungsniveaus zusammengefasst, dabei aber individuell begleitet werden. Im Februar 2016 will die VHS ihre zweite Messe ausrichten, diesmal nicht als reine Gesundheitsmesse, sondern mit zusätzlichen Aspekten aus dem Programm. Neu gegeben hat sich die Versammlung eine Geschäftsordnung für den Verein, in der vor allem im Detail geregelt ist, wie die rechtliche Situation der Mitarbeiterinnen als Angestellte der Gemeinde im Dienste des Vereins auszugestalten ist.

Bei den turnusmäßigen Neuwahlen haben die Mitglieder den engeren Vorstand mit Bürgermeister Riemensberger als Vorsitzendem, Sybille Schmidtchen als Stellvertreterin und Andreas Lederer als Schriftführer bestätigt. Bei durchgängig einstimmigen Voten erhielt Riemensberger eine Gegenstimme und zwei Enthaltungen. Für den ausscheidenden Günter Salomon ist kein neuer Kassier gefunden, das Amt bleibt vakant. Gerhard Kremer kritisierte den Vorsitzenden, dass es "unbefriedigend" sei, kein komplettes Vorstandsteam zu präsentieren. Als Beisitzer gewählt wurden Agnes Glahn, Gerhard Kremer, Maria Migge, Heinz Müller-Saala, Daniela Pflügler und Günter Zillgitt.

© SZ vom 29.06.2015 / kbh - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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