Neue Flüchtlingsunterkunft in Allershausen:"70 sind aber einfach zu viel"

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Mit 55 Flüchtlingen habe Allershausen seine Pflicht erfüllt, sagt Bürgermeister Rupert Popp. Diese sollen demnächst ins Gewerbegebiet ziehen - und haben dann angeblich Bulgaren als unerlaubte Nachbarn.

Von Peter Becker, Allershausen

Eine neue Unterkunft für Asylbewerber entsteht in der Gemeinde Allershausen. In einem ehemaligen Gewerbebau sollen künftig 55 Flüchtlinge unterkommen. Ursprünglich sollten dort 70 Personen eine Bleibe finden. Der Allershausener Gemeinderat hat dazu in seiner Sitzung am Dienstagabend seine Zustimmung gegeben. In Allershausen sind bislang 42 Asylbewerber untergebracht. Mit Blick auf andere Gemeinden, in denen noch keine Flüchtlinge untergebracht sind, habe die Kommune ihre Pflicht bereits erfüllt, meint Bürgermeister Rupert Popp. Allershausen sei sich der Lage des Landkreises aber bewusst, der ständig weitere Asylbewerber unterbringen müsse. ist. "70 sind aber einfach zu viel", sagt Popp. Der Landkreis muss auch weitere Zugeständnisse machen.

Dazu gehört, dass 25 Plätze in der neuen Unterkunft, die sich am Rand des Gewerbegebiets West befindet, praktisch schon fix vergeben sind. Dort sollen Nigerianerinnen einziehen, die derzeit in einem anderen Gebäude untergebracht sind. In diesem will die Gemeinde zusammen mit der Kirche eine Einrichtung für Betreutes Wohnen einrichten. Diese 25 Frauen sollen in jedem Fall in der neuen Unterkunft eine Bleibe finden. Dies habe sich die Kommune zusichern lassen, sagte Popp. Bis die Unterkunft jedoch durch das Landratsamt bezugsfertig gemacht ist, wird es eine Weile dauern. Außer Arbeiten im Inneren des Gebäudes stehen der Bau eines Fluchttreppenturms und einer Rampe für Rollstuhlfahrer an. Obwohl sich das Gebäude in einem Gewerbegebiet befindet, gibt es zum Standort keine Bedenken. Dort stehen bereits andere Gebäude, die als Wohnungen genutzt werden. Lebensmittelgeschäfte sind ebenfalls in der Nähe der Unterkunft vorhanden.

Die zweite Bedingung ist gegen den Antragsteller und Besitzer des Grundstücks gerichtet. Popp berichtet, dass dieser vor geraumer Zeit einen Antrag gestellt hatte, ein weiteres Gebäude auf dem Gelände in eine Unterkunft für Arbeiter umwandeln zu dürfen. Dies war ihm aus baurechtlichen Gründen nicht genehmigt worden. Dies scheint den Antragsteller indes nicht weiter zu stören. Dies geht aus einem Schreiben hervor, das Nachbarn an die Gemeindeverwaltung übermittelt haben. Darin beschweren sich Anwohner, dass der Grundstücksbesitzer in dem Gebäude Bulgaren wohnen lässt, obwohl er dies nicht dürfte. Deren Autos blockieren Zufahrten. Nun soll das Landratsamt gegen diesen Missstand vorgehen.

© SZ vom 26.03.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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