Freising:Hitlergruß auf der Zugspitze

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Aktivisten veröffentlichen Foto, das Freisinger AfD-Politiker zeigen soll

Schon einmal stand der Vorwurf im Raum, dass die Mitarbeiter des Freisinger AfD-Bundestagsabgeordneten Johannes Huber der rechten Szene nahestünden. Zuletzt ging es um dessen Büroleiterin Deborah Kuppitz. Huber hatte stets betont, dass es sich bei den Anschuldigungen gegen seine Mitarbeiter um eine große Verschwörung handle. Am Montag allerdings hat die Moosburger Aktivistengruppe "Erdlinge" auf Facebook ein Foto veröffentlicht, das zwei Männer auf der Zugspitze zeigt, die rechte Hand zum Hitlergruß erhoben. Es soll aus dem Jahr 2014 stammen und den Bezirkstagskandidaten und Schatzmeister des AfD-Kreisverbands Freising-Pfaffenhofen, Markus Schirling, zeigen, neben ihm, ebenfalls mit erhobenen Arm, Frank Salloch aus Kranzberg, Beisitzer im AfD-Kreisverband. "Auf der höchsten Stelle vom Reich", steht über dem Foto. Schon kurz nach der Veröffentlichung rief das Foto in den sozialen Netzwerken empörte Reaktionen hervor. "Unfassbar! Absolut unfassbar! Bürgerinnen und Bürger steht auf und wehrt euch gegen diese Nazis!", kommentierte zum Beispiel die Freisinger Stadträtin der Grünen, Susanne Günther.

Grünen-Landtagskandidat Johannes Becher schrieb unter den Post auf Facebook: "Strafanzeige ist gestellt!" Dieses Bild zeige nicht nur die Identifikation der beiden AfD-Politiker mit dem Gedankengut des Dritten Reichs, sondern stelle auch eine Straftat dar. Weiter teilte Becher in einer Presseerklärung mit: "Personen mit einer solchen Gesinnung sollten keinen Platz haben in unseren kommunalen Gremien und Parlamenten." Die AfD müsse Schirlings Kandidatur zurückziehen. "Alles andere als der Rücktritt von der Kandidatur und der Rücktritt von den Ämtern in der Partei wäre eine Solidarisierung der AfD mit offenem Rechtsradikalismus und der Ideologie des Nationalsozialismus", schrieb Becher.

Der AfD-Bundestagsabgeordnete Johannes Huber selbst sagte kurz nach der Veröffentlichung des Fotos, er wolle die Sache erst prüfen und mit Schirling und Salloch beraten. Später ließ Huber mitteilen, AfD-Bezirkstagskandidat Markus Schirling wolle zu dem Fall zum jetzigen Zeitpunkt selbst öffentlich keine Stellungnahme abgeben. "Wir im Kreisvorstand müssen das jetzt auch erst einmal prüfen und bewerten", sagte Huber weiter.

© SZ vom 24.04.2018 / bt - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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