Freimann:Künstler in Not

Dem Kreativquartier "BieBie" droht überraschend das Aus

Von Laura Kaufmann

Ein Kreativquartier war in der ehemaligen Druckerei Biering in Freimann entstanden, eine Zwischennutzung namens "BieBie", in der sich Künstler und Freischaffende auf 11 000 Quadratmetern austoben können. Kunstinstallationen entstanden in den letzten Monaten in der insolvent gegangenen Druckerei, Happenings, eine eigene Kantine und sogar eine Nähwerkstatt für Flüchtlinge.

Jetzt plötzlich aber droht dem Kreativquartier das Aus. Vor etwa zehn Tagen haben die Betreiber erfahren, dass sie das Gebäude voraussichtlich bis zum 7. November räumen müssen. "Das ist einerseits sehr schade, weil sich das Genehmigungsverfahren lange hingezogen hat, vier bis fünf Monate. Und es dauert eigentlich seine Zeit, in einer solchen Zwischennutzung das Geld, das man investiert, durch Veranstaltungen wieder einzuspielen", sagt Mitbetreiber Ralf Biering. "Aber der neue Hausbesitzer hat natürlich Pläne, die er umsetzen möchte." Der neue Eigentümer, eine Berliner Immobiliengesellschaft, die am Donnerstag nicht zu erreichen will, dort offenbar Wohnungen bauen.

Zehra Spindler, die in der Stadt erfolgreiche Zwischennutzungen wie das Puerto Giesing oder das Art Babel betrieben hat, kümmerte sich anfangs als Kreativagentur mit um das "BieBie", stieg aber im Juni aus. Für Künstler und Flüchtlingsnähwerkstatt heißt das: Sie müssen innerhalb kürzester Zeit neue Räume auftreiben. Ursprünglich hätte der Betrieb bis Frühjahr 2016 weitergehen sollen; so wurde es den etwa 20 Künstlern zugesichert, die dort ihre Büros und Werkstätten bezogen haben, zugesichert.

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