Freimann:Flüchtlinge bleiben in Bayernkaserne

Auf einem Teil des Areals bringt die Stadt 750 Asylbewerber unter

Von Stefan Mühleisen, Freimann

Die Regierung von Oberbayern wird zum Jahresende ihre Erstaufnahme für Flüchtlinge auf dem Gelände der ehemaligen Bayernkaserne zwar schließen - dennoch wird ein kleiner Teil des Areals für bis zu drei Jahre weiter als Unterkunft für Asylbewerber dienen. Die Stadt wird die Häuser 17, 18, 19 und 43 im Nordosten, nahe der Heidemannstraße, als Unterkünfte nutzen, wie der Stadtrat jetzt beschlossen hat.

Diese Interimslösung wird nötig, da die Stadt in der Flüchtlingsaufnahme zusehends unter Druck gerät: Rechnerisch stellt die Kommune 4383 Plätze weniger zur Verfügung als von der Bezirksregierung qua Zuteilungsquote gefordert wird. Da die Anrechnung der Bayernkaserne mit einer Kapazität von derzeit 1500 Plätzen nun wegfällt, erhöht sich das Defizit auf 5883 Plätze - und die Regierung von Oberbayern hat München aufgefordert, bis Jahresende zumindest für 500 Flüchtlinge Sorge zu tragen. Die Häuser auf dem Kasernengelände seien die "einzig schnell realisierbare und zuverlässig planbare Möglichkeit", schreibt Sozialreferentin Dorothee Schiwy in der Vorlage.

Gemäß dem Papier sollen in den Häusern - sie stehen alle unweit der Einfahrt an der Heidemannstraße 50 - zunächst 428 Menschen untergebracht werden, wobei das Gebäude 17 nur bis Ende 2017 genutzt werden soll; die restlichen drei könnten laut Behörde 326 Personen beherbergen und stünden bis 2020 zur Verfügung. Im Südteil des Areals, im Haus 12, läuft zudem das städtische Kälteschutzprogramm in einem u-förmigen Gebäude weiter: Hier können nach den Worten von Rudolf Stummvoll, Leiter des Amtes für Wohnen und Migration, bis zu 800 Obdachlose sowie anerkannte Asylbewerber übernachten. Sie alle werden Baulärm ertragen müssen: Das Kasernenareal wird in den nächsten Jahren zu einem Neubaugebiet umgestaltet; der Abriss der ersten Häuser soll bald beginnen. Die Stadt hat bereits einen "Masterplan" für mehrere Abbruchphasen erarbeitet.

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