Freiham:Von verspielt bis vielfältig

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Entscheidung über das Entree in Freiham fällt am Freitag

Von Ellen Draxel, Freiham

Das nördliche Entree des neuen Stadtteils Freiham erhält ein Gesicht. Welches, entscheidet sich an diesem Freitag. Bauherrin des U-förmigen Baukomplexes südlich der neuen Grundschule an der Aubinger Allee ist die städtische Wohnungsbaugesellschaft GWG. Ende Juni vergab das Preisgericht zwei zweite und einen dritten Preis.

"Wir waren gespalten", erklärte der Jury-Vorsitzende Thomas Jocher bei der Ausstellungseröffnung der Wettbewerbsergebnisse am Dienstagabend. "Bei der Bewertung geht es ja nicht nur um die Optik. Relevant sind auch die Grundrisse der Wohnungen, die Tiefgaragen, in denen viel Geld steckt, die Nutzung der Gemeinschaftsflächen und die soziale Mischung." Die "ganze Menükarte" wolle man an dieser Ecke haben, "schöne Häuser, schallgeschützt, und preiswert soll's auch noch sein".

Vom Bebauungsplan vorgegeben ist ein achtgeschossiger Hochpunkt an der Kurve der Aubinger Allee, außerdem das Konzept einer offenen Blockstruktur mit vielfältigen Gebäudetypen. Fünf Häuser plus eine Kindertagesstätte mit drei Krippen- und drei Kindergartengruppen sollen auf einer Geschossfläche von knapp 14 000 Quadratmetern realisiert werden - Raum für etwa 125 geförderte Mietwohnungen nach dem München-Modell sowie der einkommensorientierten Förderung (EOF); dazu entstehen circa 24 Wohnungen im frei finanzierten konzeptionellen Mietwohnungsbau (KMB) und 30 Wohnungen für Menschen, die von Obdachlosigkeit bedroht sind.

Zehn Architekturbüros hatten ihre Arbeiten eingereicht, die drei besten mussten ihre Entwürfe noch einmal überarbeiten. Mit dem zweiten Preis ausgezeichnet wurde das Team Group Of Young Architects (Goya) mit DnD Landschaftsplanung aus Wien. Ihr Vorschlag zeichnet sich durch farbintensive und von der Höhenentwicklung sehr unterschiedlich gestaltete Gebäude aus, die vor der Überarbeitung noch Grundrisse mit 45-Grad-Winkeln zeigten. Schallschutz bieten sollen bei dieser Variante drei Meter hohe Glaswände.

Der andere zweite Preis ging an Maier Neuberger Architekten (München) mit Burger Landschaftsarchitekten. Das Charakteristische an ihrer Arbeit ist die Typisierung der Häuser, um Kosten zu sparen - bei gleichzeitiger Einzigartigkeit der Gebäude. Dritter wurde ein Team aus Oslo: Der Entwurf von Reiulf Ramstad Arkitekter ist verspielt, zeigt offene Durchgänge und eine kleinteilige, durchlässige Fassade mit Loggien nach außen.

Zu sehen sind die Arbeiten noch bis Freitag, 11. August, täglich von 8 bis 17 Uhr im fünften Stock des MGS-Gebäudes an der Haager Straße 9.

© SZ vom 10.08.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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