Freiham:Engpass behoben

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Der Abtransport von schadstoffbelastetem Aushub wird jetzt fortgesetzt

Von Ellen Draxel, Freiham

Bevor im Nordteil des künftigen Wohngebiets Freiham die ersten Wohnhäuser entstehen können, müssen zunächst die Baufelder von Altlasten befreit werden. Vor allem die Fläche zwischen Hörweg und Freihamer Weg, in der in den Dreißigerjahren Kies abgebaut wurde, steht seit Monaten im Fokus der Bodensanierung. Von 1965 an hatte man die Grube mit einer Mischung aus Kies, Holz, Bauschutt, Kohle, Asche und Asphaltresten aufgefüllt - die Folge sind nun, wie das Kommunalreferat im Rahmen einer Untersuchung ermittelt hat, "teils deutliche Verunreinigungen" mit Schwermetallen und schadstoffhaltigen Kohlenwasserstoffen in tieferen Schichten.

Insgesamt rund 120 000 Tonnen kontaminiertes Bodenmaterial muss dort ausgehoben, untersucht und entsorgt werden. Doch im September wurde die Arbeit - für Beobachter unerwartet - plötzlich eingestellt. Der Grund: In Bayern gibt es keine Entsorgungswege für einen derart mit Schadstoffen belasteten Aushub, wie er im zentralen Bereich der Kiesgrube zu Tage gefördert wurde. Das Material muss daher in Deponien nach Sachsen und Thüringen gebracht werden, mit erheblichen Transportwegen. Das kostet Zeit, und die Halden für die Zwischenlagerung waren im September bereits belegt. "Überdies", erläutert das Kommunalreferat, "traten und treten Engpässe bei den Transportkapazitäten auf, die auf den Bauboom in der Region München zurückzuführen sind".

Inzwischen jedoch konnte das Entsorgungs- und Transport-Kontingent erweitert werden, seit Mitte Januar wird wieder verstärkt Material ausgehoben und abgefahren. Die Verzögerung, betont das Kommunalreferat, habe aber keine Auswirkungen auf die Vermarktung des Geländes und den geplanten Wohnungsbau. Die GWG will an der Ecke südlich der Grundschule an der Aubinger Allee fünf Mehrfamilienhäuser mit insgesamt rund 140 Wohnungen errichten. Gebaut werden soll außerdem ein sechsgruppiges Kinderhaus. Der Entwurf entstammt der Feder des Münchner Architekten-Teams Maier Neuberger Architekten mit Burger Landschaftsarchitekten. Voraussichtlich im September dieses Jahres ist die Bodensanierung beendet, spätestens 2021 sollen die ersten Bewohner in die neuen GWG-Gebäude einziehen können.

© SZ vom 13.03.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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