Frau verweigert Kontrolle:Bundespolizisten als Streikschlichter

Was die Lokführer können, kann ich auch, dachte sich am Montagabend eine 36-jährige Frau und trat noch vor der GDL in den Streik. Am Bahnhof Feldafing weigerte sich gegen 21 Uhr die Frau aus dem Landkreis Starnberg, dem Kontrollpersonal ihren Fahrschein vorzuzeigen. Eine Streife der Bundespolizei vom Münchner Hauptbahnhof musste ausrücken. Eine Dreiviertelstunde später trafen die Beamten die Frau und das Kontrollpersonal am Bahnhof. Der Streik der Frau war offenbar unbefristet - noch immer verweigerte sie die Herausgabe eines Fahrscheins und ihrer Personalien. Die Bundespolizisten betätigten sich jetzt als Streikschlichter und redeten der Frau gut zu. Mit Erfolg: Jetzt präsentierte sie ihr Monatsabonnement und gab ihre Personalien an. Zu den Gründen für ihr Verhalten sagte die 36-Jährige laut Bundespolizei, sie sei auf die Bahn angewiesen und habe jetzt "die Nase gehörig voll". Das Streikrecht deckt aber - darauf weist die Bundespolizei hin - derartige Aktionen nicht ab. Unnötige Personalienverweigerungen belasteten sowohl die Mitarbeiter der Deutschen Bahn als auch die Angehörigen der Bundespolizei.

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