Statue auf dem Marienplatz:Ein Held namens Ribery

Helle Aufregung in München: Ein Sportartikelhersteller platziert mitten auf dem Marienplatz eine Statue des Fußballers Franck Ribery - illegal.

Beate Wild

Da staunten die Münchner, die am Donnerstag über den Marienplatz schlenderten, nicht schlecht. Auf dem Platz vor dem Rathaus stand der Fußballer Franck Ribery.

Ribery Statue auf dem Marienplatz in Muenchen

Ribery Statue auf dem Marienplatz in Muenchen Eine Statue des Fussballspielers des FC Bayern Muenchen, Franck Ribery, steht am Donnerstag (27.05.10) in Muenchen (Bayern) auf dem Marienplatz. Ribery verlaengerte seinen Vertrag vor Kurzem bis 2015. Foto: Lukas Barth/ddp

(Foto: ag.ddp)

Gut, nicht in echt, aber dafür überdimensional - als vier Meter hohe Statue aus Hartschaum, in Bronze-Optik. Was war da los? Ein Geschenk leidenschaftlicher Fans? Götzenhafte Heldenverehrung? Oder hat der FC Bayern München mittlerweile nun auch das Rathaus übernommen?

Wenn man sich der Statue näherte, kam man der Geschichte auf den Grund. Die Sportfirma Nike hatte den Styropor-Ribery aufgestellt - und sich so schnell mal die Begeisterungswelle seiner Anhänger zu eigen gemacht. Eine Idee, die ebenso dreist wie clever ist: Just am Marienplatz hatte Ribery am vergangenen Sonntag vor jubelnden Fans die Verlängerung seines Vertrages mit den Bayern bis 2015 verkündet. Und es funktionierte: Die Statue des kickenden Franzosen zog alle Aufmerksamkeit der Passanten auf sich.

Leider hatte Nike die Rechnung ohne die hiesige Polizei gemacht. Da die ganze Aktion nicht genehmigt war, wurde die Ribery-Statue von den Ordnungshütern bereits um 15 Uhr wieder entfernt.

Diese Werbe-Kampagne war übrigens nicht die erste illegale Aktion der Sponsors. 2007 hatte Nike an der Theatinerkirche ein Mega-Plakat anbringen lassen, das den Franzosen als Bayern-König im Hermelinmantel zeigt. Da die Größe des Plakates nicht genehmigt war, musste es abgenommen und verkleinert werden.

Im Grunde ist es völlig egal, für wie lange der Kunststoff-Ribery auf dem Münchner Marienplatz stehen durfte. Der Sportartikelhersteller hat sein Ziel in jedem Fall erreicht: mit einer Aufsehen erregenden Aktion kostenlos Werbung für sich zu machen.

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