Forstenried:Neuer Glanz fürs Köwi

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Bereit zum Aufpolieren: Ladenbesitzer erfreut die Modernisierungs-Idee. (Foto: Hess)

Der Betreiber will das Ladenzentrum an der Königswieser Straße renovieren und umbauen

Von Jürgen Wolfram, Forstenried

Das Schreibwarengeschäft von Maria Winkler gibt es noch, ebenso Sezai Yurdusevdis Änderungsschneiderei. Auch die freie Tankstelle und die Kneipe "Forstenrieder" warten unverändert auf Kunden und Gäste. Doch das Fitness-Forum im ersten Stock des Ladenzentrums "Köwi", die mit Abstand größte Gewerbefläche, steht seit Jahren leer. Wie die verblassenden Fassaden kündet sie vom Attraktivitätsverlust der nach ihrem Standort an der Königswieser Straße benannten Neu-Forstenrieder Kommerzwelt. Dem drohenden Niedergang soll jetzt eine gründliche Revitalisierung entgegengesetzt werden.

Die Betreiberin des Zentrums, die Firmengruppe Dr. Hanns Maier, setzt auf Umbau und Renovierung, auf Nutzungsänderung und "Substanzerneuerung". Zwei kleinere Anbauten sollen ebenfalls zu einer neuen geschäftlichen Blüte beitragen. Wie Mario Mühlbauer, kaufmännischer Leiter der Firmengruppe, erläutert, steht besonders das ehemalige Fitnesscenter im Fokus der Überlegungen. Nachdem es mehr als vier Jahre lang nicht gelungen sei, eine Nachfolgeeinrichtung in den 1000 Quadratmeter umfassenden Räumen unterzubringen, denke man jetzt über Wohnungen und Arztpraxen in der ersten Etage des 1968 erbauten Ladenzentrums nach. "Wir befinden uns im Brainstorming für entsprechende Nutzungsänderungen und berechnen gerade die Wirtschaftlichkeit", sagt Mühlbauer. Unvermeidlich sei darüber hinaus eine Fassadenrenovierung, wünschenswert zudem eine Ausweitung des Norma-Supermarktes. So oder so sei eine generelle Aufwertung des "Köwi" das Ziel. "Dass das nicht billig wird, ist uns klar. Aber jede Nutzung ist besser als keine Nutzung, wie gegenwärtig im ehemaligen Fitnessstudio. Von daher steigt der ökonomische Druck", betont der Geschäftsleiter.

Die Firmengruppe Dr. Hanns Maier ist in ihrem Segment eine Größe; sie kontrolliert Ladenzentren in ganz Bayern, vor allem in München und Nürnberg. Der Bezirksausschuss (BA) 19 Thalkirchen-Obersendling-Forstenried-Fürstenried-Solln hat sein Einverständnis mit den Plänen signalisiert. Michael Kollatz (SPD) spricht sogar von "äußerst positiven" Aussichten für das Ladenzentrum. Inwieweit sich zusätzliche Wohnungen und Praxen mit dem Lärm des geschäftlichen Treibens an der Königswieser Straße und Allgäuer Straße vertragen, sei aber noch zu prüfen.

Vorausgesetzt, die Modernisierung hat für sie keine spürbare Mieterhöhung zur Folge, begleiten die Ladenbesitzer beifällig die Sanierungspläne der "Köwi"-Betreibergesellschaft. "Wir hören schon länger, dass sich was tun soll", berichtet Carmen Hohen ester vom Juweliergeschäft Johannes Gallner. In Anbetracht der Leerstände könne man sich die Umsetzung der Erneuerungsidee nur wünschen. Der Juwelier Gallner ist seit zehn Jahren am Ort, vor ihm führte ebenfalls ein Schmuck- und Uhrenhändler die Geschäfte an der Königswieser Straße 5. Ein wenig Glanz erfreut sich hier also durchaus der Kontinuität. Mario Mühlbauer und seine Kollegen wollen ihn aufpolieren, sobald die Lokalbaukommission ihr Okay gegeben hat.

© SZ vom 26.01.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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