Der Bezirksausschuss (BA) von Thalkirchen-Obersendling-Forstenried-Fürstenried-Solln hat dem Kreisverwaltungsreferat erneut nahegelegt, das Bürgerbüro an der Forstenrieder Allee über das Ende des Mietvertrags im August 2021 hinaus "dauerhaft zu erhalten" und das Standortkonzept entsprechend abzuändern. Die Lokalpolitiker plädieren darüber hinaus wie gehabt für eine Erweiterung und Modernisierung der Anlaufstelle, die durch frei werdende Räume der Stadtbibliothek möglich werde. Zur Begründung weisen sie unter anderem darauf hin, dass die Zahl der Kunden von 2013 bis 2016 um 45,7 Prozent zugenommen habe - mehr als in allen anderen städtischen Einrichtungen dieser Art. Durch den "sehr starken Zuzug aktuell und in den nächsten Jahren" sei mit weiter wachsender Service-Nachfrage zu rechnen.
In seiner Stellungnahme, die auf einem SPD-Entwurf basiert, weist der BA ferner auf Verkehrsprobleme hin, die sich aus einer Zentralisierung der Bürgerbüros ergeben würden. Diese hätte zur Folge, dass noch mehr Menschen zum Beispiel zur Ruppertstraße mit der U 3 fahren würden, die "schon jetzt völlig überlastet" sei, Tendenz rasant steigend. Auch aus diesem Grund habe sich ein Dezentralisierungskonzept des Kreisverwaltungsreferats aus früheren Jahren bewährt und sollte weiterhin gültig bleiben.
Abgesehen davon hätten nicht alle Stadtteile direkte MVG-Verbindungen in die Ruppertstraße, heißt es weiter. Von Solln und Forstenried aus sei die Ruppertstraße jedenfalls nicht wie behauptet in 30 Minuten zu erreichen. "Nicht nachvollziehbar" sei ferner die Idee, an der Schertlinstraße in Obersendling ein Sozialbürgerhaus anzusiedeln und das nur eine U-Bahn-Station entfernte Bürgerbüro aufzulösen, um es an einen fernen zentralen Standort zu verlegen. "Eine derartige räumliche Trennung von Sozialbürgerhaus und Bürgerbüro verstünde kein Mensch", heißt es in der BA-Stellungnahme.