Forderung aus dem Rathaus:CSU will Ausbau der A 99 West

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Sechs statt vier Spuren sollen Stau um Aubinger Tunnel auflösen

Von Dominik Hutter

Vier Spuren sind es derzeit, sechs sollen es werden: Die Rathaus-CSU will den Dauerstau rund um den Aubinger Tunnel nicht länger hinnehmen - die A 99 West müsse dringend ausgebaut werden, steht in einem am Mittwoch eingebrachten Antrag. Die Stadt solle daher entsprechende Gespräche mit der Autobahndirektion Südbayern aufnehmen. Die CSU fürchtet, dass es spätestens nach dem Bau der neuen Wohnquartiere in Freiham zu einem Kollaps auf dem Autobahnring kommt. Bereits mit Fertigstellung des ersten Bauabschnitts in Freiham, so CSU-Stadtrat Johann Sauerer, steige die Zahl der täglich vorbeifahrenden Autos von heute 80 000 auf knapp 95 000 an. Die logische Folge sei ein Verkehrschaos auf dem gesamten Autobahnnetz im Westen.

Damit rächt sich ein Geburtsfehler der A 99 West. Dass die Trasse trotz ihrer Bedeutung nur vierspurig gebaut wurde, sorgte schon bei der Eröffnung im Jahr 2006 für Kritik. Damals ergaben Verkehrszählungen eine Belastung von 60 000 bis 70 000 Autos täglich, die Prognosen gingen von 80 000 im Jahr 2015 aus. Eine Faustregel der Verkehrsplaner lautet, dass sich etwa ab 66 000 bis 70 000 Autos ein sechsspuriger Ausbau empfiehlt. Die Brücken wie auch der Aubinger Tunnel sind bereits für eine Erweiterung vorbereitet. Sauerer hält es für denkbar, notfalls die Standspur für den fließenden Verkehr freizugeben, wie es auf vielen Autobahnabschnitten längst Usus ist.

Allerdings ist es nach Einschätzung Sauerers damit allein nicht getan. Denn zu den berüchtigten Staufallen zählt auch der Allacher Tunnel im Nordwesten. Auf diesem Abschnitt gibt es bereits sechs Spuren, die CSU hält acht für erforderlich. Entsprechende Planungen für die A 99 gibt es schon länger, allerdings genießt der stärker belastete Abschnitt im Osten Priorität. Auf längere Sicht, davon ist Sauerer überzeugt, wird es aber ohne eines der am stärksten umstrittenen Münchner Verkehrsprojekte nicht gehen: den Lückenschluss der A 99 im Süden. "Der Südring wird kommen müssen", davon ist der CSU-Politiker überzeugt. Die A 99 Süd geistert als Phantom seit Jahrzehnten durch die Amtsstuben, offiziell ist sie derzeit vom Tisch. Die Trasse durch die Wälder des Münchner Südens müsste auf langen Strecken im Tunnel verlaufen - und wäre daher immens teuer.

© SZ vom 16.04.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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