Er kommt schon etwas großspurig daher, der Titel des neuen Albums von Belle & Sebastian. "How to Solve Our Human Problems" heißt er. Und man fragt sich durchaus ein bisschen, ob und wie der Band um den schottischen Singer-Songwriter Stuart Murdoch mit ihrem intimen, fast verhuschten Kammer-Folkpop das gelingen will. Aber vielleicht muss man sich bei dem Titel noch ein Fragezeichen dazu denken. Oder es sind mit den "Human Problems" eher die kleinen, alltäglichen Sorgen gemeint, wie etwa der Liebeskummer, den Murdoch in "Sweet Dee Lee" in der Tat sehr eindringlich besingt.
Dass die Lösung menschlicher Probleme nicht auf einen Ruck geht, das wissen Belle & Sebastian jedenfalls. Deshalb haben sie das an diesem Freitag offiziell erscheinende Album in drei Schritten herausgebracht. Zehn der insgesamt 15 Songs sind bereits in den vergangenen Monaten in Form von zwei EPs erschienen. Das mit den EP-Häppchen klingt sehr zeitgemäß, denn die Aufmerksamkeitsspannen sind in Internetzeiten bekanntlich nicht sonderlich groß. Andererseits haben Belle & Sebastian vor genau 20 Jahren schon einmal einen ganzen Reigen mit EPs herausgebracht, und diese gehören bis heute zu ihren besten Veröffentlichungen.
Auch "How to Solve Our Human Problems" kann sich mehr als hören lassen, und in Songs wie "The Girl Doesn't Get It" spricht Murdoch tatsächlich auch große Probleme wie die Herrschaft der reichen, weißen Männer an. Eine konkrete Lösung dafür nennt er nicht, aber in Sätzen wie "Fear the immigrant workforce!/Fear the kids raised on the internet!" deutet sich zumindest die Hoffnung auf Protest an.
Belle & Sebastian, Fr., 16. Feb., 19.30 Uhr, Muffathalle, Zellstr. 4, mehr Infos hier