Siemens-Chef Joe Kaeser hat sich für die dritte Startbahn am Münchner Flughafen ausgesprochen - und droht damit, dass der Konzern wegziehen könnte. "Eine leistungsfähige Infrastruktur ist ein entscheidender Standortfaktor einer Region. Das sollten die Entscheider im Sinne einer langfristigen Planung nicht vernachlässigen", sagte Kaeser dem kommende Woche erscheinenden "VBW-Unternehmermagazin".
Er wies jedoch auf mögliche Konsequenzen hin: "Wir als Unternehmen benötigen die dritte Startbahn in München nicht unbedingt. Denn wir haben immer Alternativen und gehen dann eben woanders hin, wenn wir diese Infrastruktur mehr benötigen, als sie vorhanden ist."
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Der Ministerpräsident spricht sich für eine weitere Piste am Flughafen aus. Dieses Ziel wolle er mit der Stadt und den Bürgern erreichen.
Bayern sei wegen seiner Infrastruktur ein attraktiver Standort. Allein in München hätten sich 7 der 30 DAX-Unternehmen angesiedelt. "Der Bau der dritten Startbahn schafft im Übrigen auch Arbeitsplätze", sagte Kaeser. Und zwar auch in einem Lohnbereich, der andernfalls vermutlich deutlich zurückgehen würde.
Im Frühjahr wollen Staatsregierung, Bund und Landeshauptstadt entscheiden, ob sie die dritte Startbahn wollen. In diesem Fall würde es in München einen neuen Bürgerentscheid geben.