Flughafen München:Streik am Airport

Wer am Montag mit der Lufthansa von und nach München fliegen will, der sollte sich auf Verspätungen und Flugausfälle einstellen. Das Unternehmen muss wegen eines Tarifstreits mit Verdi etliche Flüge streichen.

Von Marco Völklein

Wer am Montag mit der Lufthansa von und nach München fliegen will, der sollte sich auf Verspätungen und Flugausfälle einstellen - und vielleicht schon mal nach einer alternativen Beförderungsmethode suchen. Die Gewerkschaft Verdi hat ihre Mitglieder bundesweit zu einem ganztägigen Warnstreik aufgerufen. Auch am zweitgrößten Lufthansa-Drehkreuz im Erdinger Moos dürften deshalb zahlreiche Flüge ausfallen.

Beim jüngsten Ausstand am 21. März hatte die Lufthansa allein in München vorsorglich etwa 200 Flüge gestrichen - betroffen waren vor allem innerdeutsche Verbindungen und Flüge innerhalb Europas. Ähnlich dürfte sie auch am Montag auf die Streikankündigung reagieren. Am Freitag allerdings war die Fluggesellschaft noch damit beschäftigt, die Auswirkungen abzuschätzen und einen "Sonderflugplan" zu erarbeiten.

Aus diesem soll dann hervorgehen, welcher Flug stattfinden und welcher gestrichen wird. Der Plan werde aller Voraussicht nach aber erst an diesem Samstagabend vorliegen, sagte eine Lufthansa-Sprecherin. Sie riet den Passagieren, sich im Internet unter www.lufthansa.com sowie unter der kostenlosen Telefonnummer 0800/850 60 70 zu informieren.

Zudem kündigte der Konzern an, juristisch gegen den Ausstand vorgehen zu wollen. Denn ein 24-stündiger Warnstreik sei "faktisch und von seiner Wirkung her ein Vollstreik" - und daher "eine völlig überzogene Arbeitskampfmaßnahme", sagte Lufthansa-Vorstand Stefan Lauer. Verdi bezeichnete dagegen das von Lauer vorgelegte Tarifangebot als "nicht verhandlungsfähig".

Beide Parteien streiten sich zum einen um die Höhe der Lohnzuwächse in den nächsten Jahren. Zum zweiten aber geht es Verdi vor allem darum, eine Beschäftigungssicherung für die Mitarbeiter zu erreichen. Die Lufthansa-Leitung hat dagegen zuletzt ein Sparprogramm aufgelegt, das auch den Abbau von Arbeitsplätzen vorsieht.

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