Flughafen München:Express-S-Bahn "light" rasch realisierbar

Wer den Flughafen besser an die Schiene anbinden will, der muss auf eine "Express-S-Bahn light" setzen. Dafür habe die Bahn Kapazitäten, sagt Bayerns Bahnchef Klaus-Dieter Josel.

Antonia Staiger

In die Express-S-Bahn light müsse die S1 integriert werden, sagte Josel in einer Fernsehdiskussion am Flughafen. Probleme gebe es jedoch an zwei Bahnübergängen, die schon jetzt jede Stunde mehr als eine halbe Stunde geschlossen seien. Man müsse darüber nachdenken, die Bahnübergänge zu beseitigen.

S-Bahn, Flughafen München, Haas

S-Bahnzüge der Linie 8 fahren zum Flughafen München.

(Foto: Foto: Robert Haas)

Der Chef der Flughafen München Gmbh (FMG), Michael Kerkloh, sagte, alle Flughäfen dieser europäischen Größenordnung hätten eine "vorbildliche Verknüpfung zwischen Bahn und Flug". Er forderte schnell wirksame Maßnahmen, betonte aber auch, dass die Forderung nach einer Fernbahnanbindung bestehen bleibe. "Alles, was jetzt gebaut wird, muss fernbahnfähig sein", verlangte er. Für eine Verbindung zum Münchner Hauptbahnhof forderte er eine dem Flughafen würdige Qualität.

Die Hoffnungen aller ruhen nun auf dem Wirtschaftlichkeitsgutachen, das das Wirtschaftsministerium in Auftrag gegeben hat und das für Ende November erwartet wird. Er hoffe, das Gutachen werde Ringschluss und Neufahrner Kurve bestätigen, sagte Otto Wiesheu (CSU), früherer bayerischer Wirtschaftsminister und später Vorstandsmitglied der Deutschen Bahn. Er nahm an der Diskussion als "Berater der Deutschen Bahn" teil. Wiesheu griff mehrfach das Thema Transrapid auf und bedauerte genau so oft, dass das Projekt gescheitert sei. Auf Klagen des Erdinger Bürgermeisters Max Gotz (CSU), es sei nichts geschehen, erwiderte Wiesheu, die Planungen für Ringschluss und Neufahrner Kurve seien "faktisch fertig"; man warte nur auf die Wirtschaftlichkeitsberechnung.

Ungeklärt bleibt die Frage der Finanzierung einer Schienenanbindung. Die Beteiligten müssten Druck auf den Bund ausüben, forderte Klaus-Dieter Josel. Und Otto Wiesheu sagte, er setze seine Hoffnungen auf die Koalitionsverhandlungen.

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