Flüchtlingspolitik:"Unsere Arbeit ist massiv gefährdet"

Bellevue di Monaco kritisiert die von der CSU geplanten Asylzentren

Scharfe Kritik an der Asylpolitik der Staatsregierung übt die Münchner Sozialgenossenschaft Bellevue di Monaco. "Eine Kasernierung ist ein Schlag ins Gesicht auch für die, die sich ehrenamtlich engagieren", sagte der Vereinsvorsitzende Till Hofmann. Was die CSU-geführte Regierung mit den sogenannten Anker-Zentren mache (die Abkürzung steht für "Ankunft, Entscheidung, kommunale Verteilung bzw. Rückführung"), gehe "komplett in die falsche Richtung". Sollten Flüchtlinge künftig ausschließlich in derartigen zentralen Auffanglagern untergebracht werden, bedeute das womöglich "auch das Aus für Projekte wie unseres", sagte Matthias Weinzierl, Projektleiter von Bellevue di Monaco. "Unsere Arbeit ist dann massiv gefährdet." Die Sozialgenossenschaft hat in den vergangenen Jahren ein bundesweit Aufsehen erregendes Projekt ins Leben gerufen: In drei Gebäuden an der Müllerstraße, die die Stadt eigentlich abreißen wollte, haben Aktivisten um den Münchner Kulturveranstalter Hofmann nicht nur Wohnungen für geflüchtete Menschen geschaffen, sondern auch eine Begegnungsstätte für Münchner und Asylbewerber. Am Wochenende feiert die Einrichtung zwei Tage lang den Abschluss der Sanierung, Oberbürgermeister Dieter Reiter wird das Fest eröffnen. In einem Grußwort schreibt der SPD-Politiker: "Genau diese Art des bürgerschaftlichen Engagements braucht diese Stadt."

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