150 Flüchtlinge, darunter zehn Kinder und drei Babys, leben derzeit in der Gemeinde Planegg. Mit dieser Zahl habe die Kommune ihr vom Landkreis München vorgegebenes Soll mit 108 Prozent übererfüllt, berichtete Flüchtlings-Koordinator Mohamed Chalid nun im Gemeinderat. 41 Abschiebebescheide seien bereits ausgesprochen, zwei davon vollzogen. Die meisten Asylbewerber, berichtete Chalid, klagen gegen einen Abschiebebescheid, die juristischen Verfahren dauern in der Regel bis zu zwei Jahre. 43 der in Planegg und Martinsried lebenden Asylbewerber haben eine feste Arbeitsstelle, 14 haben derzeit einen Integrationskurs belegt.
Planeggs Bürgermeister Heinrich Hofmann (SPD) bezeichnete Stimmung und Lage der Frauen und Männer in den Unterkünften als "zufriedenstellend". Es gebe nicht mehr Streit als anderswo sonst auch, und meist gehe es um Kleinigkeiten. Zwei Drittel der Flüchtlinge sind in Planegg untergebracht, ein Drittel im Ortsteil Martinsried. So wie es momentan aussieht, wird sich die Zahl der Asylbewerber, die in Planegg unterkommen sollen, in nächster Zeit nicht erhöhen - im Gegenteil. Nach einem Bericht des Landratsamts München von Ende März, auf den Hofmann verwies, ist man in der Behörde gerade dabei, die Prognosen für die nächste Zeit stark nach unten zu korrigieren. Derzeit geht man noch von rund 6000 Flüchtlingen aus. Selbst unter Einrechnung von 300 bis 400 Familienangehörigen, die nachziehen können, wird sich die Prognose auf rund 4500 Flüchtlinge einpendeln.
Die einzelnen Gemeinden im Landkreis München haben sehr unterschiedliche Mengen an Asylbewerbern bei sich aufgenommen. Ganz vorne dran ist beispielsweise Ismaning, das eine Quote von 177 Prozent vorweisen kann, gefolgt von Straßlach mit 157 Prozent und Aschheim mit 137 Prozent. Schlusslichter sind Neubiberg mit 15 Prozent, Brunnthal und Feldkirchen mit je 21 Prozent und Neuried im Würmtal mit 36 Prozent.