Flüchtlinge in München:Regierung auf Herbergssuche

flüchtlinge in deutschland, bayern

Auch aus Afrika kommen viele Flüchtlinge. Unser Bild zeigt die Unterkunft für unbegleitete Minderjährige in der Bayernkaserne.

(Foto: Catherina Hess)

Wohin mit den Flüchtlingen in München? Alle Unterkünfte für Neuankömmlinge sind komplett belegt - doch allein an diesem Wochenende wird mit bis zu 150 weiteren Asylbewerbern gerechnet. Die Regierung von Oberbayern braucht Alternativen.

Von Katja Riedel

Die Regierung von Oberbayern hat erhebliche Probleme, neu ankommende Flüchtlinge in der Landeshauptstadt unterzubringen. Mit etwa Tausend Asylsuchenden seien die Erstaufnahmeeinrichtungen in der Bayernkaserne und an der Baierbrunnerstraße momentan voll belegt, teilte die Regierung mit. Derzeit kommen bis zu 60 neue Flüchtlinge täglich in München an, mit bis zu 150 Asylbewerbern rechne man allein an diesem Wochenende.

Aus diesem Grund hat die Regierung nun mit der Stadt vereinbart, dass eine Obdachlosenunterkunft in der Bayernkaserne für die Unterbringung genutzt werden kann. So seien kurzfristig 140 weitere Betten verfügbar. Zudem sind bereits 120 Hotelbetten in Aubing angemietet - die jedoch alle bereits vergeben sind. Man suche deshalb nach weiteren Möglichkeiten, um Neuankömmlinge unterzubringen, heißt es bei der Regierung.

Deren Präsident dankte den Landräten und Oberbürgermeistern für die bisherige Hilfe. "Wir wissen, wie schwierig es angesichts des Mangels an Wohnraum ist, angemessene Unterbringungsmöglichkeiten für Asylbewerber zu finden." Eine erhöhte Zuweisung an die Landratsämter und kreisfreien Städte zur dezentralen Unterbringung sei aber unumgänglich.

Im ersten Quartal haben in Deutschland 11 310 Menschen mehr Asyl beantragt als im Vorjahreszeitraum - ein Anstieg um 73 Prozent. Die meisten kamen aus Russland, mit größerem Abstand folgen Syrien, Afghanistan und Iran.

Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: