Einwanderung:Polizei greift acht illegale Migranten auf Güterzug auf

  • Am Pfingstsamstag hat die Polizei erstmals seit einigen Wochen wieder illegale Einreisende auf Güterzügen entdeckt.
  • Die Zahl der Migranten, die auf Güterzügen versteckt nach lebensgefährlicher Fahrt über den Brenner bis München kommen, ist nach Polizeiangaben deutlich zurückgegangen.

Von Martin Bernstein

Die Zahl der Migranten, die auf Güterzügen versteckt nach lebensgefährlicher Fahrt über den Brenner bis München kommen, geht deutlich zurück. Das geht aus Aufstellungen der Münchner Bundespolizei hervor. Einschließlich Samstag zählten die Beamten in diesem Jahr 81 zumeist aus Afrika stammende Flüchtlinge, die an den Güterbahnhöfen im Münchner Osten und Norden aufgegriffen wurden. Im Vergleichzeitraum 2017 hatten es noch mehr als hundert Menschen auf Güterzügen bis München geschafft. Insgesamt hatte die Bundespolizei vergangenes Jahr 565 Flüchtlinge auf den Güterbahnhöfen entdeckt, im Jahr zuvor waren es 258 gewesen.

Im Januar waren noch 28 Flüchtlinge auf Güterzügen versteckt in München angekommen. Seither gehen die Zahlen zurück. Zuletzt hatte es in München am 15. April zwei derartige Vorfälle gegeben. Nach einer fünfwöchigen Pause wurden jetzt erstmals am Pfingstsamstag wieder acht illegale Migranten aufgegriffen. Die Bundespolizeiinspektion München war gegen 10.45 Uhr durch die Notfall-Leitstelle der Deutschen Bahn über mehrere Menschen informiert worden, die zwischen den zahlreichen Gleisen des Rangierbahnhofs Nord umherirrten.

Das ist dort besonders gefährlich. Viele Waggons rollen dort nahezu lautlos und ohne Zugführer auf den Rangiergleisen. Für Menschen, die sich dort verbotenerweise aufhalten, bedeutet das Lebensgefahr. Am Samstag ging alles gut. Zwei Streifen der Bundespolizei gelang es kurz darauf während der Fahndung, sieben Nigerianer und einen Ivorer im Stadtgebiet nahe dem Rangierbahnhof zu stellen. Ermittlungen ergaben, dass die jungen Männer im Alter von 21 bis 33 Jahren am Vormittag unerlaubt mit einem Güterzug in die Bundesrepublik eingereist waren. Alle acht führten keinerlei Ausweisdokumente mit sich.

Bei einem Datenabgleichen wurde nach Angaben von Polizeisprecher Wolfgang Hauner trotzdem festgestellt, dass der von der Elfenbeinküste stammende 22-Jährige erst vier Tage zuvor abgeschoben worden war und umgehend einen neuen Versuch unternommen hatte. Ein 21-jähriger Nigerianer war außerdem zur Abschiebung zur Festnahme ausgeschrieben gewesen. Sieben der Migranten wurden nach den ersten polizeilichen Maßnahmen zur weiteren Sachbearbeitung der Landespolizei überstellt.

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