Filialschließung bei Burger King:Groll am Grill

Burger King rückt McDonald's näher auf die Pelle

Fast-Food-Lokale werden in München regelmäßig überwacht.

(Foto: picture-alliance/ dpa/dpaweb)

Die Vorwürfe an die Fastfoodkette Burger King wiegen schwer. Das Unternehmen hat nun reagiert und zwei Filialen geschlossen. In München stellen amtliche Kontrolleure keine Auffälligkeiten fest.

Von Christian Krügel und Karoline Meta Beisel

Abgelaufene Lebensmittel, Darmbakterien am Spülschwamm und Küchenhelfer, die zwischendurch die Klos putzen: Eine RTL-Sendung vom Montag konfrontiert Burger King mit unappetitlichen Vorwürfen. Nun hat der Fastfood-Riese reagiert und zwei Restaurants geschlossen. Alle betroffenen Filialen gehören dem selben Franchisenehmer, der Yi-Ko Holding GmbH. Das Unternehmen besitzt unter anderem auch elf Restaurants in München, darunter die Geschäfte im Tal, an der Sonnenstraße und am Hauptbahnhof.

Bei Kontrollen des Münchner Kreisverwaltungsreferats (KVR), das für Hygiene- und Lebensmittelüberwachung zuständig ist, sind all diese Filialen bislang unauffällig gewesen. Das KVR hat 2013 und 2014 insgesamt 44 Kontrollen bei Burger King-Niederlassungen durchgeführt. Das Ergebnis: Nur in drei Fällen sei es zu Bußgeldverfahren gekommen, heißt es aus dem KVR. Das sei für die Gastronomie keine hohe Zahl.

Diese Beanstandungen hätten auch nichts mit Gesundheitsgefährdungen oder größeren Hygiene-Problemen zu tun gehabt. Vielmehr sei es um mehrere "normale" Mängel gegangenen, etwa bauliche Probleme oder Nachlässigkeiten beim Putzen. Hinweise auf umetikettierte Lebensmittel habe es keine gegeben.

Bei Burger King hat man reagiert

Ein RTL-Journalist hatte sich für die Sendung "Reporter Undercover" als Mitarbeiter in der Küche anstellen lassen und verdeckt recherchiert. Heimlich genommene Proben wurden von einem Lebenskontrolleur untersucht. Die gefundenen Keime seien ähnlich wie auf einer Toilette, so das Urteil. Bei Burger King hat man reagiert und am Freitag zwei Restaurants vorübergehend geschlossen. Die Läden des betroffenen Franchisenehmers würden erst wieder geöffnet, wenn die Missstände behoben sind. Welche Filialen geschlossen wurden, gab das Unternehmen vorerst nicht bekannt - auch nicht, ob es sich um Restaurants in München handle.

Laut dem KVR werden Fast-Food-Lokale in München regelmäßig und streng überwacht. Für alle gastronomischen Betriebe gebe es eine "Risikobewertung", nach der sich die Zahl der Kontrollen richten, so KVR-Sprecherin Daniela Schlegel. Das bedeute, dass Lokale mit hohem Publikumsverkehr, großem Warenumsatz oder leicht verderblichen Produkten in kürzeren Intervallen von den städtischen Kontrolleuren untersucht werden als andere.

Fast-Food-Lokale gehören zum Beispiel dazu, aber auch Eisdielen, da sie viel mit leicht verderblichen Milchprodukten arbeiten müssen. Burger King bezeichnete die Vorwürfe als "sehr beunruhigend". Die gezeigten Handlungen stellten eine Verletzung der Unternehmenswerte dar und widersprächen allen Standards, denen man sich im Bezug auf die Produktqualität verschrieben habe, erklärte das Unternehmen auf seiner Facebook-Seite.

Der Konzern weist auch darauf hin, dass die Yi-Ko Holding ein rechtlich und wirtschaftlich selbstständiges Unternehmen sei. Die Holding betreibt deutschlandweit 90 Burger-King-Restaurants und beschäftigt mehr als 3000 Angestellte. Die Firma hat sich zu den Vorwürfen bislang nicht geäußert.

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