Feuerwehr Freimann:Florians neues Zuhause

Eichenau: Feuerwehr-Tag / Kreisfeuerwehrtag

Ordnung rettet Leben: Die Wachen der Freiwilligen Feuerwehr rüsten auf.

(Foto: Simon)

Mit der knapp 7,2 Millionen Euro teuren Wache der Freiwilligen Feuerwehr in Freimann beginnt die umfassende Aufrüstung von 19 Gerätehäusern im Stadtgebiet. Grund sind Platzmangel und gewachsene Bedürfnisse

Von Stefan Mühleisen

Mit einem Beschluss des Kommunalausschusses läuft nun die Runderneuerung der über die Stadt verteilten Stützpunkte der Freiwilligen Feuerwehr München an. Das Gremium hat jetzt den Weg für einen knapp 7,2 Millionen Euro teuren Neubau der Freimanner Wehr frei gemacht - es ist der erste von bis zu 19 Standorten, die nach Angaben des Geschäftsführers der Freiwilligen Feuerwehr, Andreas Igl, in den nächsten 15 Jahren entweder saniert, erweitert oder neu gebaut werden müssen: "Wir sind sehr froh, dass es nun endlich losgehen kann."

Die Organisation der ehrenamtlichen Einsatzkräfte hat schon vor Längerem alle 22 Standorte der "Abteilungen" überprüft, wie die Freiwillige Feuerwehr in München ihre Dependancen in den Stadtvierteln nennt. Bei dieser Revision stellte sich heraus, dass 19 der teils in den Siebzigerjahren erbauten Feuerwehr-Gerätehäuser an moderne Erfordernisse angepasst werden müssen. "Wir haben heute mehr Geräte, mehr Fahrzeuge und andere Hygienevorschriften", sagt Geschäftsführer Igl; in manchen Wachen gebe es nicht einmal eine eigene Frauen-Umkleide. 2013 hat der Stadtrat mit dem Beschluss "Zielplanung Feuerwachen 2020" die ersten Vorplanungen der Wehr abgesegnet. Die Führung der Freiwilligen Feuerwehr hatte dazu detaillierte Erhebung mit einer Prioritätenliste erarbeitet; jedes Einzelprojekt muss nun der Stadtrat genehmigen.

Doch die Umsetzung ist ziemlich knifflig. Eine moderne Feuerwehrwache braucht mehr Platz als in früheren Jahrzehnten - doch eine Erweiterung auf den bestehenden Liegenschaften ist mancherorts nicht möglich. Und für die Platzierung kommt nur ein enger Radius in Frage, da die Wache strategisch positioniert werden muss, damit die Helfer die gesetzliche Hilfsfrist von zehn Minuten - also die Anfahrtdauer zum Einsatzort - tatsächlich einhalten können.

So war es auch im Fall Freimann: Auf der Fläche Heinrich-Groh-Straße 8 war zu wenig Platz für einen Neubau. Erst als das Wohnhaus auf dem ebenfalls stadteigenen Nachbargrundstück frei wurde, konnte mit der Planung begonnen werden. Der Platz ist immer noch knapp, 1455 Quadratmeter stehen laut Verwaltung zur Verfügung - das geht nur, weil auf dem Areal eine Tiefgarage für die Autos der im Einsatzfall anrückenden Helfer gebaut wird. Gemäß des Papiers sollen die Bagger im Oktober 2017 anrollen, im zweiten Quartal 2019 soll alles fertig sein. Während der Bauphase werden die Einsatzkräfte auf ein Grundstück zwischen der Freisinger Landstraße und der Ligusterstraße ausweichen.

Unterdessen hat die Führung der Freiwilligen Feuerwehr schon die nächsten beiden Großprojekte auf dem Schirm. Der Stützpunkt an der Würmtalstraße 126 in Großhadern soll nach Igls Angaben ebenfalls einen Neubau erhalten; Platz drei auf der Prioritätenliste nimmt das Gerätehaus an der Zillertalstraße 25 in Sendling ein, das einen "massiven Umbau" erhalten soll. Unterdessen laufen an allen Feuerwachen der ehrenamtlichen Helfer schon einmal die allernötigsten Arbeiten. "Besonders dringlich ist die Nachrüstung von Abgasanlagen", sagt Andreas Igl. Denn die Einsatzkräfte seien in den Fahrzeughallen oftmals den Diesel-Abgasen der laufenden Fahrzeuge ausgesetzt.

Drei "Abteilungen" stehen indes nicht auf im Sanierungsplan: die Wachen in Englschalking, Waldperlach und der Stadtmitte. Letztere ist erst kürzlich als Anbau der nagelneuen Schwabinger Feuerwache der Berufsfeuerwehr an der Heßstraße neu entstanden. Zur Eröffnung am Mittwoch, 4. Mai, wird es ein großes Fest mit OB Dieter Reiter (SPD) geben.

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