Der Mann, der am Dienstagnachmittag aus dem Fenster seiner Wohnung in Bogenhausen heraus Schüsse abfeuerte, hat nur Platzpatronen benutzt. Wie die Polizei am Mittwoch mitteilte, war der 57-Jährige sturzbetrunken. Offenbar waren vor kurzem seine Frau und sein Vater gestorben, weshalb der Mann laut einer Befragung der Nachbarn immer mehr Alkohol trank. Bei einer Durchsuchung seiner Wohnung fanden Ermittler etwas Schwarzpulver, das er wohl aus pyrotechnischen Gegenständen gewonnen hatte. Der Mann habe aber nicht an einer Bombe gebastelt, erklärte die Polizei. Er befindet sich zur Behandlung in einer psychiatrischen Klinik.
Die Polizei war mit einem Großaufgebot von 40 Mann angerückt, nachdem Anwohner das Präsidium über die Schüsse informiert hatten. Der Verkehr wurde umgeleitet und die Gegend großflächig abgesperrt. Die anderen Bewohner des Wohnhauses waren nicht zu Hause, weshalb das Haus nicht evakuiert werden musste. Der Täter feuerte ohne Ziel aus dem Fenster, offenbar hatte er mit mehr als zwei Promille einen psychischen Zusammenbruch erlitten. Als das Spezialeinsatzkommando eintraf, um die Wohnung zu stürmen, kam der Mann gegen 17.45 Uhr unbewaffnet aus seiner Wohnung und ließ sich widerstandslos festnehmen. Der 57-Jährige muss nun mit einer Anzeige wegen Verstößen gegen das Waffen- und Sprengstoffgesetz rechnen.