Festnahme am Flughafen München:Mutmaßlicher Islamist steht unter Terror-Verdacht

Am Münchner Flughafen ist ein international gesuchter mutmaßlicher Islamist festgenommen worden. Ermittler stufen ihn als Terroristen ein. Der Mann soll an den Anschlägen in Casablanca im Jahr 2003 beteiligt gewesen sein - mehr als 40 Menschen kamen damals ums Leben, etwa 100 wurden verletzt.

Ein am Münchner Flughafen festgenommener Islamist wird von den Ermittlern als Terrorist eingestuft. "Dem Beschuldigten liegt die Mitgliedschaft einer terroristischen Vereinigung in Marokko zur Last", sagte ein Sprecher der Generalstaatsanwaltschaft München. Es handle sich um eine islamistische Gruppierung.

Der Franzose mit marokkanischen Wurzeln war mit einem vom marokkanischen König ausgestellten Haftbefehl im Zusammenhang mit den Anschlägen in Casablanca im Jahr 2003 zur Fahndung ausgeschrieben. Wie genau er in die Anschläge verwickelt sein soll, konnte der Sprecher nicht sagen. Der genaue Haftbefehl aus dem Ausland liege den deutschen Behörden bislang nicht vor.

Bei fünf zeitlich abgestimmten Selbstmordanschlägen auf jüdische und westliche Einrichtungen in Casablanca starben am 16. Mai 2003 mehr als 40 Menschen, etwa 100 wurden verletzt.

Der 37 Jahre alte Verdächtige sitzt nun im Münchner Gefängnis Stadelheim und wartet auf den Ausgang des Auslieferungsverfahrens. Die Behörden in Marokko müssen nun die Unterlagen nach München schicken. Dafür gebe es eine 40-Tage-Frist, sagte der Justizsprecher. In den kommenden Tagen werde das Oberlandesgericht zunächst über einen vorläufigen Auslieferungshaftbefehl entscheiden.

Der gebürtige Marokkaner war den Ermittlern am Montag ins Netz gegangen, als er am Münchner Flughafen mit seiner Frau und drei Kindern aus Paris ankam und nach Dubai weiterreisen wollte.

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