Feldmoching/Hasenbergl:Bildungspendler

Der 24. Stadtbezirk will ein eigenes Gymnasium

Von Simon Schramm, Hasenbergl

Es ist ein lang gehegter Wunsch, der bei den Lokalpolitikern manchmal Verzweiflung, aber noch öfter Verärgerung ausgelöst hat: ein eigenes Gymnasium im Stadtbezirk Feldmoching-Hasenbergl. Allein in dieser Amtsperiode hat der Bezirksausschuss schon fünf Mal von der Stadt eine Garantie verlangt, im Münchner Norden ein Gymnasium zu bauen, zuletzt im Juli dieses Jahres. Damals übte das Bürgergremium heftige Kritik, weil es im damaligen Programm zur Schulbau-Offensive keine verbindliche Aussage gegeben habe, ob und wann im Stadtbezirk ein Gymnasium entstehe. "Die Diskussion, in welchem Viertel eine weiterführende Schule gebaut wird, wird nicht nach Sach-, sondern nach Machtfragen entschieden", polterte Bezirksausschussvorsitzender Markus Auerbach (SPD) damals in Hinblick auf die Entwicklung im Nachbarbezirk Schwabing-Freimann, in dem zwei neue Gymnasien gebaut würden - und der auch von mehr Politikern im Stadtrat vertreten werde.

Das Bildungsreferat gibt an, im Siedlungsgebiet an der Bergwachtstraße eine Grundschule und ein Gymnasium fest vorzusehen. In welches Schulbauprogramm die Maßnahme aufgenommen wird, und wo in der Siedlung genau die Schule entsteht, hänge aber noch von weiteren Untersuchungen ab. Anke Blankenburg von der Elterninitiative "Gym24", die den Gymnasiums-Engpass seit einigen Monaten bekämpft, hat am Mittwochabend der Stadtschulrätin Beatrix Zurek (SPD) bei einem Treffen geschildert, wie viele Kinder aus dem Bezirk in Schulen im Landkreis ausweichen müssen. Blankenburg meint, die Schulrätin habe ihre Überzeugung zum Ausdruck gebracht, dass der Bezirk ein eigenes Gymnasium braucht.

Ein Nachteil für die Kinder, die aus dem Münchner Norden in den Landkreis zur Schule pendeln müssen, sind die höheren Fahrtkosten. Einstimmig beschlossen hat der Bezirksausschuss Feldmoching-Hasenbergl in seiner Sitzung am Dienstagabend darum, dass die Stadt den Schülern in der Oberstufe die Kosten für die Schülerfahrkarten erstattet solle. "Nachdem die Schülerinnen und Schüler unverschuldet in diese Lage versetzt wurden, können die Eltern nicht mit Zusatzkosten belastet werden", heißt es im fraktionsübergreifenden Antrag der Lokalpolitiker. Ab der Oberstufe müssten die Eltern die Kosten der Fahrkarten selber tragen, schreiben sie in der Begründung.

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