Feldmoching:An einem Strang

Die Initiative "Gym 24" und Lokalpolitiker fordern die Stadt auf, Mittel für ein Gymnasium in Feldmoching bereitzustellen

Von Simon Schramm, Feldmoching

Seit Jahren steht die Forderung im Raum, im Stadtbezirk Feldmoching-Hasenbergl ein bisher nicht existierendes Gymnasium zu bauen, seit einigen Wochen steigt nun der Druck auf das Bildungsreferat, diesen Wunsch zu erfüllen. Weil sich seit dem Sommer die Elterninitiative "Gym 24" für das Gymnasium einsetzt, hat sich vor kurzem das Bayerische Kultusministerium eingeschaltet. Vor diesem Hintergrund hat der Bezirksausschuss (BA) Feldmoching-Hasenbergl in seiner jüngsten Sitzung am Dienstagabend einen neuen Vorstoß unternommen, der Stadt eine Garantie für eine weiterführende Schule im Stadtbezirk abzuringen. Geschlossen verlangt das Bürgergremium, auf dem künftigen Siedlungsareal an der Bergwachtstraße im südlichen Feldmoching die nötigen Flächen bereitzustellen; die Stadt solle die Mittel für den Bau zur Verfügung stellen. "Es ist Zeit für verbindliche Aussagen", sagte der Vorsitzende des Ausschusses, Markus Auerbach (SPD). Der Ausschuss fordert Oberbürgermeister Dieter Reiter (SPD), seine Stellvertreter und die Stadtschulrätin auf, sich persönlich für das Projekt einzusetzen. Feldmoching-Hasenbergl sei der einzige Stadtbezirk in München ohne Gymnasium. Die Einrichtung eines Gymnasiums erhöhe die Bildungsgerechtigkeit im Münchner Norden, heißt es im Brief an die Stadt.

Es sei schon der dritte Antrag in dieser Amtsperiode zu diesem Anliegen, merkte Lokalpolitiker Reinhard Bauer (SPD) an. "Ich halte die Situation für einen Notstand", sagte er. Viele Kinder aus dem Münchner Norden müssen auf Schulen im Umland oder zum Beispiel in Richtung Stadtzentrum ausweichen. 27 Feldmochinger Kinder besuchten in diesem Schuljahr ein Gymnasium in Unterschleißheim, erläuterte Einwohnerin Alicia Stadler von der Elterninitiative in der Sitzung. "Die Schule hat bereits angekündigt, dass das im nächsten Schuljahr nicht mehr möglich sein wird", sagte die Mutter.

Der Bezirksausschuss hat auch ein Treffen mit Stadtschulrätin Beatrix Zurek gefordert, an dem die Fraktionsvorsitzenden des Bezirksausschusses und die bildungspolitischen Sprecher der Stadtratsfraktionen teilnehmen sollen. Weil die Elterninitiative bisher vom Bildungsreferat keine Rückmeldung erhalten habe, fordert der BA ein zweites Treffen gemeinsam mit "Gym 24". Thema soll dann auch sein, welche Übergangslösungen es für Schüler im Münchner Norden geben könnte, bis ein Gymnasium denn einmal steht. Laut Bildungsreferat läuft eine Machbarkeitsstudie zum Standort in der Bergwachstraße, über den der Stadtrat voraussichtlich 2018 entscheiden wird. Der Bezirksausschuss sieht die Errichtung des Gymnasiums mittlerweile als "infrastrukturelle Voraussetzung" dafür an, wenn derzeit angestrebte Bebauungspläne in Feldmoching realisiert werden sollen.

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