Fanta 4 in der Olympiahalle:Vier! Vier! Vier! Vier!

"Die Fantastischen Vier" in der ausverkauften Olympiahalle. Das bedeutet: zwei Stunden Dynamik und tanzen, immer wieder tanzen. Ein Konzert der guten Laune, das die Veteranen des Deutsch-Rap gaben.

Beate Wild

Um es gleich vorneweg zu sagen: Die Jungs bringen's immer noch! Zwei Stunden rockten Die Fantastischen Vier am gestrigen Sonntag die ausverkaufte Münchner Olympiahalle - und versetzten die Fans regelrecht in Ekstase. Thomas D., Michi Beck, Smudo und And.Ypsilon touren derzeit mit ihrer "Fornika für alle"-Tour durch Deutschland und lieferen den Beweis, dass sie es auch im 18. Jahr ihrer Bandgeschichte immer noch verstehen, guten deutschen Hiphop und jede Menge Stimmung zu machen.

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(Foto: Foto: Christina Maria Berr)

Gleich zu Beginn die große Inszenierung: Eine mysteriös grün beleuchtete Bühne, drei schwarz gekleidete, nur schemenhaft zu erkennende Gestalten, im Hintergrund die Band. Als dann die ersten Akkorde von "Fornika" einsetzen, läuft es jedem eingefleischten Fanta-Fan eiskalt den Rücken runter. Schon ist man drinnen in dem wunderbaren Universum der vier Hiphopper aus Stuttgart.

Die Vier geben gleich bei den ersten Songs Vollgas, hüpfen und springen über die Bühne wie man es gewohnt ist. Man merkt ihnen fast gar nicht an, dass sie mittlerweile doch schon alle um die 40 sind. Nur bei Smudo bilden sich einige Schweißperlen auf der Stirn. Nach einigen schnellen Songs, kommt "Mehr nehmen" und die Jungs machen es sich auf Barhockern bequem. Sie gönnen sich ein Hüpf-Päuschen! Das ist neu bei den Fantas. "Wir erschaffen hier was Großes. Du kannst schlafen, wenn du tot bist", singen sie.

Nach dem kleinen Durchhänger geht es mit voller Power weiter im Programm. Die Vier bringen viele Stücke aus ihrem neuen Album "Fornika". Und die Fans gehen mit. Sie kennen die Texte, das merkt man sofort. "Nichts haben und immer gut aussehn, nichts machen und immer nur ausgehn, nichts raffen und immer nur rausreden", die ganze Olympiahalle singt mit, als "Yeah, Yeah, Yeah" an der Reihe ist.

Nicht nur die Fantas sind mittlerweile um die 40, viele Fans sind es auch. Keine kreischenden Teenies, sondern grundehrliche Fanta-4-Anhänger, die wahrscheinlich alle Alben der Jungs zu Hause im Schrank haben und die Band schon mehrmals live gesehen haben.

Die Lichter der Bühnenshow wechseln bei jedem Lied: Rot, blau, grün, gelb, bunt. Im Hintergrund sieben runde Leinwände, die ausgefallene Bilder projizieren. Zwischen den Gassenhauern bringen die Fantas immer wieder mal einen ruhigeren Song. Den brauchen sie wohl als Verschnaufpause. Aber mal ehrlich: Wer hält es zwei Stunden durch, ununterbrochen die Bühne rauf- und runterzuhopsen?

Kurz vor Schluss dann noch ein Knüller: Eine kleine Bühne senkt sich mitten in der Olympiahalle direkt ins Publikum. Die Fantas stimmen "Troy" an, alle grölen mit: "Du hattest gute Zeiten, wir waren mit dabei, wir werden dich begleiten, wir bleiben troy". Nach ein paar weiteren Songs ist Schluss.

"Vier! Vier! Vier! Vier!", tobt die Menge. Alle strecken ihre Hand mit vier Fingern in die Luft. Und die Vier erbarmen sich und erscheinen noch einmal auf der Hauptbühne. Als Zugabe gibt es "Ein Tag am Meer" und "Populär". Band wie Publikum geben noch einmal alles. Als schießlich die Lichter angehen und die Massen nach draußen strömen, sind alle glücklich. Sie bleiben den Fantas troy!

Wer das Konzert in München verpasst hat, hat am 5. Dezember noch eine Chance, die Fantastischen Vier zu sehen. Dann spielen sie in Passau.

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