Fakten über Pyeongchang:Auf Friede und Gedeih

Eine zweite Kati Witt, jede Menge Bergfolklore und fanatische Anhänger einer Herz-Schmerz-Soap: 2018 werden die Olympischen Spiele in Pyeongchang ausgetragen. Wir haben die südkoreanische Stadt einmal genauer unter die Lupe genommen.

10 Fakten über Pyeongchang

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Quelle: AFP

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Eine zweite Kati Witt, jede Menge Bergfolklore und fanatische Anhänger einer Herz-Schmerz-Soap: 2018 werden die Olympischen Spiele in Pyeongchang ausgetragen. Wir haben die südkoreanische Stadt einmal genauer unter die Lupe genommen.

Die Stadt Pyeongchang gehört zur Provinz Gangwon-do und liegt rund 160 Kilometer östlich von Seoul, der Hauptstadt des Landes. Während Pyeongchang lediglich 45.000 Einwohner zählt, leben in Seoul mehr als zehn Millionen. Der Bezirk Pyeongchang lebt zu 50 Prozent von der Landwirtschaft, vor allem von Rinderzucht und vom Gemüse-, Rettich-, Mais- und Kartoffel-Anbau. 40 Prozent der Wirtschaftsleistung generiert der Tourismus, Industrie wie in Seoul gibt es kaum. Pyeongchang bedeutet wörtlich übersetzt: "Friede und Gedeihen".

International Olympic Committee's (IOC) 123rd annual meeting in D

Quelle: dpa

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München hatte Katharina Witt, Pyeongchang Kim Yu-Na: Beide sind Eiskunstläuferinnen, beide das Gesicht der Bewerbung. Im Gegensatz zu Witt ist die 20-jährige Kim Yu-Na allerdings noch aktiv. 2010 gewann sie bei den Olympischen Spielen in Vancouver Gold. Gut möglich, dass sie 2018 antritt - dann ist sie 27 Jahre alt.

TechnoMart mall in eastern Seoul is seen in this undated picture

Quelle: REUTERS

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Schon einmal fanden in Südkorea Olympische Spiele statt - und zwar im Sommer 1988 in Seoul. Eine der herausragenden Sportler damals war die Schwimmerin Kristin Otto aus Leipzig, die sechs Goldmedaillen holte.

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Pyeongchang hat im internationalen Wintersportzirkus noch nicht allzu sehr mitgemischt. Deswegen das Motto der Bewerbung: "Neue Horizonte". Südkorea setzt mit dem Konzept auf die neuen Märkte in Asien. "Die Botschaft, die wir an die IOC-Mitglieder senden, ist, Pyeongchang 2018 bietet eine gute Gelegenheit, den Wintersport in Asien zu fördern", sagt Bewerbungschef Cho Yang Ho.

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Offiziell ist Pyeongchang Austragungsort der Olympischen Winterspiele 2018 - doch eigentlich spielt der namensgebende Ort eine ziemlich untergeordnete Rolle. Wettkämpfe werden in der 45.000-Einwohner-Stadt nicht stattfinden. Dafür sind vor allem das Retortendorf Alpensia (im Bild) sowie das Skigebiet um Yongpyong vorgesehen. In Pyeongchang wird immerhin eines von zwei Olympischen Dörfern errichtet.

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Herzstück der Spiele von Pyeongchang ist das Retortendorf Alpensia. Der Name setzt sich zusammen aus "Alpen" und "Asia" - und auch sonst bedient man sich in dem Touristenresort ziemlich bewusst der alpenländischen Folklore. Die Restaurants hier heißen unter anderem "Edelweiß" und "Mont Blanc" - immerhin gibt es, typisch für ostasiatische Urlaubsorte, einen Karaokeschuppen.

File photo of skiers riding chair lift at Yongpyong resort in Pyeongchang

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Südkorea kleckert nicht, Südkorea klotzt. Die Olympischen Winterspiele sind ein nationales Großprojekt - klar, dass da auch die sportlichen Ergebnisse stimmen sollen. 500 Millionen Euro investiert das Land bis 2018 in das Sportförderprogramm "Drive the dream". Mal schauen, ob die Südkoreaner bei den Spielen im eigenen Land besser abschneiden werden als 2010 in Vancouver. Damals belegten die Asiaten in der Nationenwertung mit sechs Goldmedaillen immerhin den sechsten Rang.

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Die Stadt Pyeongchang ist in ganz Südkorea bekannt - allerdings nicht unbedingt als Wintersportort, sondern vor allem als Drehort. Denn in den Häusern der Stadt wurden Szenen für Winter Sonata gefilmt, die populärste Seifenoper Ostasiens. So steht auf einer Tafel in Pyeongchang: "Schau, wenn du jemanden wirklich magst, dann kannst du das nicht erklären." Es ist die Stelle, an der eine Protagonistin der Serie merkte, dass sie verliebt ist.

Russland - Sotschi

Quelle: picture-alliance/ dpa/dpaweb

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Bei den letzten Olympia-Vergaben war Pyeongchang so etwas wie Bayer Leverkusen im deutschen Fußball. Immer bekamen die Koreaner ein gutes Zeugnis - aber dann waren doch wieder andere besser. Zumindest in den Augen des IOC. Vor allem bei der Vergabe der Winterspiele 2014 tat die Niederlage richtig weh. Bis kurz vor der Entscheidung galt Pyeongchang als Favorit. Doch dann erlagen die IOC-Entscheider doch dem Charme und wohl auch dem Geld von Russlands damaligem Staatspräsident Wladimir Putin. Sotschi (im Bild), im ersten Wahlgang noch hinter den Koreanern, lag am Ende vier Stimmen vor Pyeongchang. Noch knapper ging die Wahl im Jahr 2003 aus. Damals holte Vancouver die Winterspiele 2010 nach Kanada. Der Vorsprung: drei Stimmen. Der Unterlegene: Pyeongchang.

Pyeongchang Reacts To The IOC Decision On 2018 Olympic Winter Games Host City

Quelle: Getty Images

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Geld hat bei der Bewerbung Pyeongchangs keine Rolle gespielt - angesichts potenter Sponsoren wie dem Elektronikkonzern Samsung, dessen Boss Lee Kun-Hee auch IOC-Mitglied ist. Ein Gschmäckle hat die Kür Pyeongchangs zum Olympiaort 2018 auch. Denn im November 2010 hat die Ethikkommission des IOC die Südkoreaner verwarnt. Denn ausgerechnet Samsung schloss im vergangenen Jahr einen Sponsorenvertrag mit dem Internationalen Ruderverband ab - dessen Präsident Denis Oswald praktischerweise auch im IOC sitzt. Und die Fluglinie Korean Air unterstützt die Internationale Eislauf-Union, auch deren Chef ist IOC-Mitglied. Oswald hatte daraufhin angekündigt, bei der Vergabe nicht mitzustimmen. Eislauf-Präsident Cinquanta hat dagegen an der Abstimmung teilgenommen. Dafür wurde der Vertrag mit der Airline bis nach der Vergabe auf Eis gelegt.

© sueddeutsche.de/tob/sonn/lala
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