Fahrer auf Koks:Verdächtiger Leichentransport

Es sollte ein Protest gegen die "militärische Abschottung" Europas werden, veranstaltet von der Berliner Aktionskünstlergruppe "Zentrum für Politische Schönheit": die Exhumierung von Flüchtlingen, die bei der Überfahrt nach Europa ums Leben kamen, und ihre Überführung nach Berlin. Doch von "politischer Schönheit" war nicht mehr viel übrig, als Beamte der Freisinger Verkehrspolizei am Freitagnachmittag den italienischen Kleintransporter stoppten, der die Särge einer syrischen Mutter und ihres zweijährigen Kindes nach Berlin bringen sollten: Der 53-jährige italienische Fahrer hatte nach Polizeiangaben Kokain konsumiert. Außerdem war an einem Sarg das Siegel aufgebrochen - der Zoll am Flughafen musste die Särge durchleuchten, um einen eventuellen Drogentransport auszuschließen. Erst 24 Stunden später konnten die Särge nach Berlin gebracht werden, wo sie am Dienstag um 10 Uhr auf dem Islamischen Friedhof Gatow beigesetzt werden sollen.

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