Erzieherstreik:Ziemlich gelassen

Am Montag beginnt der Erzieherstreik, Eltern sind vorbereitet

Verständlich, aber doch problematisch: Vor dem ersten längeren Kita-Streik seit 2009 reagieren Eltern noch relativ gelassen. Zwar äußern einige ihren Unmut, dass die Kindertagesstätten in der Stadt von Montag, 11. Mai, an zwei Wochen am Stück geschlossen bleiben könnten. Gleichzeitig aber wollen viele, dass Erzieher und Kinderpfleger mehr Geld bekommen. Glück haben Familien, deren Krippe, Kindergarten oder Hort nicht geschlossen sind oder die einen Platz in der Notbetreuung bekommen haben. Für alle anderen waren die vergangenen Tage voll mit Organisation.

Wenn Erzieher und Kinderpfleger die Arbeit niederlegen, verursacht das viel Aufmerksamkeit. Doch Verdi bestreikt nicht nur die Kindertagesstätten der Stadt, sondern auch die sozialen Dienste - die Bezirks-, die Schulsozialarbeit, Pflege und Adoption sowie die Betreuungsstelle. Mitarbeiter des Sozialdienstes des Landratsamts München sowie der Kinder- und Jugendeinrichtungen des Kreisjugendrings München-Stadt sind zum Ausstand aufgerufen. Sie treffen sich zu einem Demonstrationszug am Montag um elf Uhr am Hacker-Pschorr-Bräuhaus, Theresienhöhe 7. Und ziehen dann vorbei am Kommunalen Arbeitgeberverband an der Herrmann-Lingg-Straße und am Bildungsreferat an der Bayerstraße. Um zwölf Uhr findet eine Kundgebung am Stachus statt.

Die Mitglieder von Verdi haben sich mit einer Mehrheit von 93,44 Prozent für einen unbefristeten Streik ausgesprochen. "Ich hoffe, die kommunalen Arbeitgeber haben das Signal der Urabstimmung verstanden. Wenn fast alle ihrer eigenen Beschäftigten im Sozial- und Erziehungsdienst für einen Streik stimmen, sollten sie das ernst nehmen. Außer, sie wollen eine noch größere Personalnot provozieren?", sagt Heinrich Birner, Verdi-Geschäftsführer für München.

Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: