Erste Lange Nacht des Sports am Sonntag:Die Österreicher erobern den Olympiaberg

Sich bewegen statt vor der Glotze sitzen: Vier Themenzentren präsentieren die unterschiedlichsten Sportarten. Von Lacrosse bis Unterwasser-Rugby ist alles geboten.

Christina Warta

Birgit Koller-Hartl gesteht die Tat umgehend, und sie ist auch noch fröhlich dabei. "Ja", sagt die Tourismus-Managerin aus Österreich vergnügt, "wir haben den Berg geklaut. Denn man kann von da so wunderbar nach Österreich schauen." Beim bloßen Blick ins Nachbarland soll es am Sonntag auf dem Olympiaberg aber nicht bleiben.

Lange Nacht des Sports

Die Lange Nacht des Sports ist in den Startlöchern.

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In München findet, nach den mittlerweile etablierten Langen Nächten der Museen und der Musik, erstmals auch eine Lange Nacht des Sports statt - und der Olympiaberg ist eines von vier Themenzentren in der Stadt, die die Menschen zu mehr Bewegung verleiten sollen.

"Sport ist ein Medium, das alle verbindet", sagt Hep Monatzeder, Münchens dritter Bürgermeister - und meint damit keineswegs kollektives WM-Schauen, sondern echte Bewegung. In einem Seminar an der Sportfakultät der TU München ist die Idee der Sportnacht entstanden, und gemeinsam mit der Veranstaltungsagentur, die auch die anderen Langen Nächte organisiert, haben die Studenten das Konzept nun umgesetzt.

Endlich, findet Erfinder Florian Thamm. Denn ursprünglich sollte die Sportnacht bereits 2005 erstmals stattfinden, doch die Organisatoren fanden damals nicht genügend Sponsoren. Und ohne die läuft nichts bei der Langen Nacht des Sports, denn der Aufwand ist groß. Auf der gesperrten Leopoldstraße etwa sollen neben 50 weiteren Trend- und Actionsport-Angeboten auch eine Bühne und ein Hochseilgarten errichtet werden. "Die öffentlichen Kassen stehen nicht sehr gut da", sagt Monatzeder, deshalb sei man auf Sponsoren angewiesen. Rund 400.000 Euro wird diese Lange Nacht kosten, 20.000 Euro steuert die Stadt bei.

Bergsport am Olympiaberg, Wassersport im Nordbad

Die Sportnacht beginnt um 16 Uhr mit einem fünf Kilometer langen Eröffnungslauf vom Siegestor in den Englischen Garten. Zahlreiche Prominente wie Rosi Mittermaier, Christian Neureuther und Biathlon-Olympiasiegerin Kati Wilhelm laufen mit bei diesem Benefizlauf, dessen Erlös der Deutschen Sporthilfe zugute kommt, grundsätzlich kann aber jeder mitlaufen oder -walken, der Lust dazu hat. "Das Geld geht an junge Nachwuchssportler, die noch nicht unterstützt werden", sagt Rosi Mittermaier.

Auf dem Olympiaberg wird sich dagegen alles um das Thema Bergsport, Fitness und Wellness drehen. In Österreich kennt man sich aus in Sachen Bergsport, und so hat sich der Sponsor Österreich-Werbung, vertreten von Birgit Koller-Hartl, angeboten, den Olympiaberg zu bespielen - mit Mountainbike-Rennen, Berglauf, Heißluftballon-Fahrt, Nordic Walking und Yoga-Vorführungen. An der Zentralen Hochschulsport-Anlage (ZHS) präsentieren die Sportstudenten eine ganze Reihe unterschiedlichster Mannschaftssportarten, von den Klassikern Tischtennis und Basketball bis hin zu Exotenvergnügungen wie Lacrosse oder Bumerang-Werfen.

Im Nordbad dagegen dreht sich alles um das Thema Wassersport: von Aqua-Fitness über Tauchen bis hin zum Unterwasser-Rugby und Synchronschwimmen. Shuttle-Busse werden die vier Themenzentren im Zehn-Minuten-Takt verbinden.

Und auch abseits der vier Zentren können sich Interessierte über ausgefallene Sportarten und die Angebote von Vereinen informieren: Rund 30 Sportvereine und -institutionen stellen während der Langen Nacht des Sports ihr Programm vor, unter anderem das Golfzentrum in München-Riem, das Kletterzentrum in Thalkirchen, die Künstlerhaus-Stiftung und das Yoga-Institut sowie der MTV und der TSV München Ost.

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