Eröffnungsfeier:Abgfüllt is

Eröffnung der neuen Paulaner Brauerei Langwied

Roland Tobias, Alexandra Schörghuber und Stefan Lustig (von links) nehmen symbolisch die Abfüllanlage der Paulaner-Brauerei in Betrieb.

(Foto: Florian Peljak)

Paulaner nimmt die neue Brauerei in Langwied in Betrieb

An seinem Bairisch darf Roland Tobias, der Vorsitzende der Paulaner-Geschäftsführung, ruhig noch ein bisschen feilen. Bei der Eröffnungsfeier der neuen Paulaner-Brauerei in Langwied sagte er, dass ja jetzt bald Wiesn sei und es dann heiße "oazapft is". Die Verkündigung "abgfüllt is" ging ihm immerhin unfallfrei ohne falschen Diphthong über die Lippen. Mit 120 geladenen Gästen hat die Paulaner-Brauerei am Dienstag offiziell den Betrieb aufgenommen - nicht ohne priesterliche Weihe, die gleich zwei Pfarrer spendeten: Michael Schlosser von der Pfarrei Mariahilf in der Au und Pater Abraham Nedumthakidy von der Pfarrei St. Michael in Lochhausen segneten die Brauerei und deren Personal mit Weihwasser aus dem italienischen Paola, dem Ursprungsort der Paulaner-Mönche.

Als offizieller Start gilt der Brauerei die Inbetriebnahme der ersten Abfüllanlage, in der allerdings noch am Nockherberg gebrautes Bier in Flaschen gefüllt wird - ein Weißbier übrigens. Als Geschenk gab es für die Gäste, unter denen auch Oberbürgermeister Dieter Reiter (SPD) und sein Vize Josef Schmid (CSU) waren, ein Flascherl, auf dessen Etikett das Konterfei des Ersten Braumeisters Christian Dahncke abgebildet ist samt dem Schriftzug "Erstabfüllung". Den symbolischen roten Knopf drückte Hauptgesellschafterin Alexandra Schörghuber zusammen mit den Geschäftsführern Roland Tobias und Stefan Lustig. Dann feierte die Gesellschaft in einem Indoor-Biergarten, der extra in der Abfüllhalle aufgebaut wurde.

Der erste Sud, der seit Mitte August in Langwied hergestellt wird, wird in etwa vier Wochen abgefüllt. Die sechs Abfüllanlagen werden aber jetzt schon nach und nach in Betrieb genommen, um in Ruhe eventuell notwendige Einstellungen vornehmen zu können. Von nächstem Jahr an wird dann voll im Münchner Westen gebraut, die alte Brauerei am Nockherberg wird endgültig im März stillgelegt.

Noch allerdings ist die neue Produktionsstätte an vielen Ecken eine Baustelle, sodass Besucher nur mit Warnwesten sowie Sicherheitshelmen und -schuhen auf das Gelände dürfen. Das galt auch für Andreas Steinfatt, der ebenfalls in der Paulaner-Geschäftsführung tätig ist. Er kombinierte sein Warnoutfit mit der bei offiziellen Anlässen für ihn unverzichtbaren Lederhose.

Bei einer Führung zeigte Christian Dahncke, wie modern und effizient im Vergleich zum Nockherberg künftig bei Paulaner gearbeitet wird. So werden zum Beispiel lasergesteuerte unbemannte Fahrzeuge eingesetzt, um auf Knopfdruck Materialnachschub, etwa Etiketten, zu liefern. 300 Millionen Euro hat die Brauerei gekostet - eine Investition im Stadtgebiet, die OB Reiter ausdrücklich lobte. "Danke, dass ihr hiergeblieben seid."

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