Ernst Wolowicz:Kämmerei

Ernst Wolowicz: Ernst Wolowicz.

Ernst Wolowicz.

(Foto: Alessandra Schellnegger)

Ernst Wolowicz

Ein Berufspessimist, der ständig eine Warnung auf den Lippen hat, wenn alle glauben, es gehe ihnen gut. Obwohl sie phänotypisch wenig gemein haben, Kämmerer Ernst Wolowicz, 62, könnte man auch als Matthias Sammer der Stadtverwaltung bezeichnen. Dabei entwickeln sich die Konten eher gegenläufig: Beim FC Bayern scheinen sie unaufhaltsam dicker zu werden, bei der Stadt immer leerer. Die Warnungen von Wolowicz werden deshalb gerade deutlich ernster genommen als die von Sammer.

In den nächsten sechs Jahren seiner Amtszeit wird sich Wolowicz vor allem um einen soliden Haushalt bemühen müssen, am besten ohne neue Schulden. Doch angesichts der wachsenden Bevölkerung wird das vielleicht schon 2017 zur unlösbaren Aufgabe: Die Einnahmen werden mit den Ausgaben für immer mehr Bürger nicht Schritt halten können. Schlaflose Nächte wird der Kämmerer deswegen aber nicht haben: Gerade in schwierigen Zeiten mache ihm sein Job besonders Spaß, sagt er. Auch weil er weiß, dass er bei einem früheren Stellvertreter volles Vertrauen genießt: bei Oberbürgermeister Dieter Reiter.

Wolowicz gilt als versierter Fachmann, der aber im Hinterkopf auch das Wohlergehen seiner Partei hat. Der frühere Münchner Juso-Chef kennt die Verwaltung bestens. Vor seiner Zeit als Kämmerer leitete er das Büro der Oberbürgermeister Georg Kronawitter und Christian Ude. Zusätzlich übernahm er auch noch das Direktorium, das dem OB als eine Art Staatskanzlei dient. Auch jetzt hat Wolowicz wieder zwei Jobs: Er soll als Krankenhausreferent auch noch die städtischen Kliniken sanieren.

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