Ermittlungen zum Amoklauf:Waffenhändler war rechtsextrem gesinnt

Der mutmaßliche Waffenhändler Philipp K., der dem Münchner Amokläufer eine Pistole und Hunderte Schuss Munition verkauft haben soll, ist rechtsextrem gesinnt. Das bestätigte Oberstaatsanwältin Anne Leiding am Montag der SZ. Bei den Ermittlungen hätten sich Hinweise ergeben, "dass Philipp K. ein rechtsextrem geprägtes Weltbild hat", so Leiding wörtlich. In seinen Chats im Darknet grüßte der 32-Jährige teilweise mit "Heil Hitler", und in seinem Mobiltelefon waren Bilder von Hitler und Hakenkreuzen gespeichert, berichtet die Sprecherin der Staatsanwaltschaft. "Unserer Erfahrung nach ist bei Waffenliebhabern rechtsextremes Gedankengut weiter verbreitet als im Rest der Bevölkerung." Auch David S., der vor einem Jahr neun Menschen tötete, war einer rechtsextremen Gedankenwelt verfallen. Die Staatsanwaltschaft geht nicht davon aus, dass der Waffenhändler von seinen Plänen wusste. Sie wirft ihm aber vor, dass Philipp K. "davon ausgehen musste, dass mit der verkauften Waffe Schreckliches geschehen kann". Dafür sprechen allein schon die Umstände, der Verkauf über das Darknet, das Alter des Käufers und die große Menge an Munition. Deswegen wird Philipp K. unter anderem wegen fahrlässiger Tötung angeklagt, der Prozess soll am 28. August beginnen.

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